Posts Tagged ‘Gebet’

„Wir danken Gott für Fondue, Alphörner und Kuhglocken“

9. 3. 2016

Erfrischend: Der Ökumenische Rat der Kirchen ist bunt wie die Summe der Mitgliedskirchen. Und dabei arbeitet er seit fast 70 Jahren an der weltweiten Einheit der Kirchen.

Ausdruck dafür ist der Fürbittkalender, der von Woche zu Woche das Licht der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Region der Welt richtet. Diese Woche Andorra, Österreich, Liechtenstein, Monaco, San Marino und die Schweiz. Sozusagen die westeuropäischen Bergländer. Und alles, wofür gedankt wird (unter anderem siehe oben…) und was erbeten  wird, hat mindestens Nachdenken verdient. Mehr noch Mitbeten…

Antwort im ausgepackten Bibeltext

15. 1. 2016

Wie wir heute Glauben leben und teilen wollen, lautet die Frage am Anfang der Andacht, und am Schluss heißt es „Die Kinder haben eine Zukunft“. Und da war noch was mit einer alten fürbittenden Frau…

Dazwischen die Frage, warum sind Gottes Leute „nicht bereit, sich einfach mal auf ihn zu verlassen?“
Diese Frage(n) verstehe ich nur zu gut, und die Antwort ermutigt mich. Danke!

Der Text kann hier abgerufen werden.

 

 

morgenklage/ seelenselfie

25. 9. 2015

da sitze ich und bin maulig
nichts recht, alles quer

alles egal, Gott
auch die gründe, nach Dir zu fragen
flüchtlinge, kriegstote, sklavenarbeit
ach, Gott

das glas wasser,
du quelle des lebens
die tasse gefüllt,
du himmlische kraft
leben kehrt zurück
hunger nicht nur nach brot
durst nicht nur nach kaffee

der nebel lichtet sich
da sitze ich, Gott, ich bin da
und du auch

Mission: Das ist daraus geworden

10. 2. 2015

Wir sind nicht allein. Und was  auf der Straße entschieden wird, braucht es auch.

http://www.vemission.org/infoservice-web-ansicht.html?ausgabe=37&artikel=669

Habe ich es schon gesagt, dass ich die VEM mag?

P. S. Auch wichtig, gegen alles Unkenrufen:

http://www.vemission.org/infoservice-web-ansicht.html?ausgabe=37&artikel=672

 

Feministische Theologie über Eck

16. 1. 2015

„Feminismus“ war ja so was von Feindbild damals, igitt, nein, der Frauenkreis, eine Ansammlung rüstiger Rentnerinnen, hatte sich innerlich verbarrikadiert. Der junge Pfarrer damals verstand sich nicht als Feminist. Aber viele Anliegen der feministischen Theologie fand er wichtig. So auch, Gott nicht auf das Männliche festzulegen. So griffen ja Anreden wie „Herr“ oder „Vater“ zu kurz. Das war ihm eingängig, das fand er logisch.

Zarte Versuche, im Frauenkreis darüber zu reden, unterließ er schnell. Da fielen die Rollläden herunter, bevor die letzte Silbe des Wortes „feministisch“ ausgesprochen war. Um sich selber treu zu bleiben, war bei den Gottesdiensten in seinen Gebeten nie die Anrede „Herr“ oder „Vater“ zu hören. Mehrere Jahre lang nicht. Es gab und gebe in der Bibel schon genug geeignete Bilder, er führte gern Psalm 46 an.

Er wusste nicht, ob die Gemeinde das überhaupt gemerkt hat. Damals war die Luft voller Fragen, vermutlich habe er nicht genug darauf geachtet.

Heute sieht er das alles gelassener. Ob das damals eigentlich jemandem (oder, wie ich witzelte: „jefraudem“ – er lachte und fand es gut…) aufgefallen ist? Immerhin, so sagt er, damals konnte er sich selber treu bleiben. Er deutet an, dass es Fragen mit größerem Gewicht gab, die ihn bewegten. Diese Sache her veröffentlichen? Gerne doch.

Ich stelle mich als Gegenüber zur Verfügung

12. 11. 2014

Manches liest sich mit Abstand anders. Dieser Beitrag blieb lange liegen, nun bringe ich ihn heraus.

Zu Friederike Gräff, Ist Gott noch Mitglied der evangelischen Kirche?, Christ und Welt 09/2014

http://www.christundwelt.de/themen/detail/artikel/ist-gott-noch-mitglied-der-evangelischen-kirche/

Der Artikel endet mit den Sätzen: „“Ich wünschte mir, ich hätte in meiner Kirche ein Gegenüber. Eines, das sich nicht wegduckt, eines, das man respektieren kann.“

Ich stelle mich als Gegenüber zur Verfügung. Ich ducke mich nicht weg – und verdiene Respekt.

Da es als evangelische Tugend gilt, sich gleich für jeden Schaden an der eigenen Sache zu entschuldigen, wage ich polemisch das Gegenteil und setze Pluspunkte:

Ich finde die leise evangelische Kirche gut.

  • Wir sind die Kirche, in der man beim Gottesdienst hinten sitzen darf. Bei uns darf der Glaube lau sein, denn Gott liebt alle.
  • Wir sind die Kirche, der Diakonie wichtig ist. Die Hauptamtlichen unsere Kirche fallen nicht über Harz-IV-Empfänger und Asylsuchende her, sondern versuchen ihnen Respekt und Würde zu geben.
  • Wir überfallen die Menschen nicht mit missionarischen Bedürfnissen. (Blinde Flecken einkalkuliert.)

Noch ein paar wichtige Ergänzungen:

  • Ja, viele Pfarrerinnen und Pfarrer haben ein Frömmigkeitsdefizit.  Ich bete heute mehr als noch vor Jahren. Ich schäme mich nicht dafür, aber auch nicht für meine Geschichte
  • Ich nehme wahr, wie die Grenzen zwischen „den Politischen“ und „den Frommen“ flüssig geworden sind. Aus einer frommen Jugendarbeit kam ich ins Studium, es entließ mich mit politischem Schwergewicht. Mittlerweile sehe ich an viele Stellen die Verbindung zwischen beiden.
  • Ich gebe zu: Manchmal könnte die evangelische Kirche lauter treten. Mehr beten, mehr direkt von Gott und seiner Gnade reden. Ich nehme zugleich wahr, wie experimentierfreudig viele Gemeinden sind, wie offen für Anregungen und Engagement.
  • Ich entdecke viel guten Geist, Gottes Geist. Und ich schäme mich nicht, das so zu sagen.
  • Und ich spreche gern über meine Haltung.

Anderes zum Thema:

https://theomix.wordpress.com/2008/10/14/chancen/

https://theomix.wordpress.com/2013/05/24/die-spiritualitat-der-markthalle/

https://theomix.wordpress.com/2013/12/12/wort-mit-unterlage/

 

 

 

psalm psalm gebet

15. 10. 2014

unsere gebete sind weichgespült, herr
in denen schwebst du oben
und wir haben nur wenige bilder für dich

verhalten beten wir um gerechtigkeit
und wünsche, die tyrannen mögen staub fressen
verlaufen im sand leerer herzen

verhalten beten wir um frieden
und dass du schwerter zerbrichst
haben wir gelernt zu übersehen

herr, lass uns die weichgespülten worte verlernen
und schenke uns wieder die kraft wüster psalmen
damit unsere gebete uns wieder bewegen

denn wer dir berserkerwut andichtet
traut dir wenigstens etwas zu
und ringt mit einem unbequemen gott

Gott zum Gruß, KW 2/3

17. 1. 2014
  • Fuß fassen in der momentan zweiten Hälfte des Berufs. Wahrnehmen, zur Seite legen, sein Teil tun. Dann bleibt das Schöne um so länger.
  • Hätte die freundliche Leihschenkerin beinahe den kommunikativen Termin im  Hause Theomix vergessen. Gut, dass es doch noch ging. (Siehe gestern in kursiv 😉 )
  • Auf Facebook entdeckt: Not going to church because of the „hypocrites“ is like not going to gym because of the „out of shape people“.
  • Jan Josef Liefers regt sich darüber auf, dass aus seiner Äußerung, man solle den Münsteraner Tatort beenden, bevor die Leute ihn Leid sind, einen angedrohten baldigen Stopp macht. als politisch bewusster Mensch kann ich nur sagen: Das lullt mich nicht im Geringsten ein. Mit Münster-Tatort ist das Leben nur viel lustiger.
  • Manche Blogger haben und machen ganz schön Kummer. Was ich da von Hans Otto H. mitbekomme, betrübt mich. Ein neuer Name auf meiner Liste – er bat auch darum, und wer mittun möchte, kann das tun, ohne Rückmeldung. Beten ist ja für Kopf/Herz so eine Sache: Es nutzt nichts und bewegt viel.

Die Liste der ausstehenden Dinge und ein überzeugender Grund sie weiterzuführen

20. 11. 2013

Eine Liste mit Namen: Menschen, für die ich bete.
In letzter Zeit drei neu aufgeschrieben: Krebs-OP, Totgeburt, Angst ums behinderte Kind.
Und seit langem braucht jemand Kraft zum Durchhalten.

Vier erwähne ich…
Und verbinde ihre Namen
mit einem Gebet um Kraft, um Heilung, für die Seele und den Leib.

Und warum ich da nicht die Theodizeefrage aufwerfe?
Weil sie ungelöst bleibt?
Weil ich denke, wenn Gott an so einem Simpel wie mir festhält, kann er so übel nicht sein?
Weil der Kopf im November an anderem arbeitet?

Der überzeugende Grund zur Zeit: Die Welt hat schon genug Herumgelabere. Leute, denen es schlecht geht, wollen meist keine Welterklärung, die brauchen Unterstützung. Und die fängt damit an, sich Gedanken zu  machen. Sind sie intensiv, sind sie wie ein Gebet. Und wenn sie Gebet sind, sind sie hoffentlich intensiv.

Kraft, Heilung für Seele und Leib.
Zu allem Überfluss bin ich auch noch anspruchsvoll.

Geistlich

19. 4. 2013

Was macht ein Tun oder Denken, einen Text oder eine Veranstaltung „geistlich“?
Ein Bezug zur Bibel oder zwingend ein direktes Zitat aus ihr?
Ein gesprochenes Gebet?
Ein gedachtes Gebet oder eine Meditation?

Wie viele Menschen braucht es, damit etwas „geistlich“ wird?
Einen, den einsamen Autor oder mindestens zwei – und dann auch noch in Seinem Namen?

Ich finde diese Frage wichtig für das kirchliche Leben und für die eigene Spiritualität/ Frömmigkeit.
Aber wurde schon erfolgreich eine Antwort gegeben?

Internationaler Gebetstag für den Frieden

21. 9. 2012

Was macht eigentlich der Ökumenische Rat der Kirchen so?

Das zum Beispiel heute: Er ruft zum Internationalen Gebetstag für den Frieden auf.
Auf einer Facebook-Seite kann man Aktionen und Gebete nachlesen oder – sofern bei Facebook registriert – aufschreiben.

Ich selbst mag dieses gereimte Gebet und empfehle es zur Lektüre und Meditation.

Psalmvers fürs 21. Jahrhundert

1. 2. 2012

Ich rufe ihn an – und keiner nimmt ab.
Mir dämmert: Wir sind seine sprachboxen.

Danke, Ruth,  für den Impuls!

Fulbert Steffensky plädiert für eine liturgische Sprachentrümpelung…

23. 1. 2012

http://praedicabo.wordpress.com/2012/01/13/fulbert-steffensky-pladiert-fur-eine-liturgische-sprachentrumpelung/

Daran bin ich hängen geblieben und denke darüber nach…

Ein Tässchen im Bett?

7. 1. 2012

Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich; wenn ich erwache, so sinne ich über dich.
Psalm 63,7

Sollte Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er sie lange warten lassen?
Lukas 18,7

Wenn ich schlafe, wacht sein Sorgen
und ermuntert mein Gemüt,
dass ich alle liebe Morgen
schaue neue Lieb und Güt.
Wäre mein Gott nicht gewesen,
hätte mich sein Angesicht
nicht geleitet, war ich nicht
aus so mancher Angst genesen.
Alles Ding währt seine Zeit,
Gottes Lieb in Ewigkeit.
Paul Gerhardt

Mein spiritueller Espresso im Bett. Wie in Abrahams Schoß: Ich richte meine Gedanken auf Gott, Gott ist nah -und wohlig wird es und warm und Gedanken gehen spazieren und ich bin im Traum.
Ich erwache, was mich erwartet, nehme ich vorweg, hinter der nächsten Sorgenecke steht Gott schon bereit, ich muss ihm gerade sagen: „Du warst es, der auf  mich aufgepasst hat?“ Und er antwortet: „Pass auf! Vergiss den echten Espresso nicht!“

Frühjahrsimpression – Doppel-Haiku plus Koffein

17. 3. 2011

I)

wenn der frühling kommt
grünt die hoffnung überall
außen wie innen

II)

weit weg ist japan
wie unwirklich die bilder
frei schwebend die angst

Nachtrag

Da fehlt mir noch ein dritter teil,  eine auflösung. Doch die habe ich nicht.

Wieder einmal greife ich zur losung der Herrnhuter brüdergemeine:

Ich will des morgens rühmen deine güte; denn du bist mir schutz und zuflucht in meiner not.
Psalm 59,17

Manchmal hilft es, entgegen der eigenen stimmung zu beten. Psalm 59 ist ein „klagelied eines einzelnen“: einer, der zu unrecht beschuldigt wird, ruft zu Gott; auf der einen seite klagt er, auf der anderen erinnert er sich an seinen glauben und versucht so die alte zuversicht zu wecken.
Manchmal hilft das. Wem?

Am morgen, noch vor tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame stätte und betete dort.
Markus 1,35

Sich in die einsamkeit zurückziehen. Viele würden das jetzt gerne tun. Als flucht. Jesus zog sich zurück, um sich auf etwas großes vorzubereiten. Komme ich aus der flucht zurück? Und was will ich dann tun?

Übers Beten bloggen?

1. 10. 2010

„To be very honest, I hate blogging about prayer. It makes me seem so…pious. For a variety of reasons, I really don’t like it when people talk about their prayer life. Never have. It always feels so paternalistic. A mix of bragging, scolding, and judging. If you have a great prayer life, great. Keep it to yourself.“

Richard Beck, Experimental Theology: The Book of Coommon Prayer

„Um ehrlich zu sein, ich hasse es über das Gebet zu bloggen. Es macht mich, scheint mir, so … frömmlerisch. Aus einer Vielzahl von Gründen mag ich es nicht, wenn Leute über ihr Gebetsleben sprechen. Nie habe ich es gemocht. Es fühlt sich immer so fürsorglich an. Eine Mischung aus Angeberei, Schimpfen und Richten. Wenn du ein großes Gebetsleben hast: großartig. Behalte es für dich.“

Abendgebet

11. 12. 2009

Angelehnt an Luthers Abendsegen

Gute Nacht, Gott!
Der Tag ist gut herumgegangen. Danke!

Du hast auf mich Acht gegeben.
Das ist schön.
Und mir tut es wohl,
denn ich habe nicht nur Schönes mitgemacht.

All das nehme ich mit in die Nacht.
Gott, es wäre lieb von dir,
wenn du mir heute Nacht Schlaf schenkst.
Und auch den lieben Menschen um mich herum.

Vielleicht hast du noch einen Engel frei,
der dabei helfen kann.

Ich möchte  ja auch im Dunkeln von dir umgeben sein.

(Mai 1990/ Dezember 2009)

Morgengebet

11. 12. 2009

Angelehnt an Luthers Morgensegen

Guten Morgen, Gott!
Die Nacht ist gut zu Ende gegangen. Danke!

Du hast auf mich Acht gegeben.
Das ist schön.
Und mir tut es wohl,
denn ich konnte es ja nicht selber tun.

Nun liegt ein neuer Tag vor mir.
Gott, es wäre lieb von dir,
wenn du heute noch mal ein Auge auf mich wirfst.
Und auch auf die lieben Menschen um mich herum.

Vielleicht hast du noch einen Engel frei,
der dabei helfen kann.

Ich habe ja viele Aufgaben vor mir.

(Mai 1990/ Dezember 2009)

Ein bisschen Eigen-, ein bisschen Fremdwerbung

9. 3. 2009

Im EKD-Newsletter fand ich einen Hinweis zu einem neuen „Gebetsportal“.

Wie kann ich beten? – Neues interaktives Gebetsportal

„Beten ist gut, es macht das Herz froh“, meinte einst der russische Schriftsteller Dostojewski. Die Radio- und Fernsehkirche im NDR teilt diese Ansicht und erweitert deshalb in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Rundfunkreferat und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ihr mediales Angebot im Internet. Ein neues Portal lädt dazu ein, eigene Gebete zu schreiben und sie in den virtuellen Himmel zu schicken. Die Seite www.wie-kann-ich-beten.de liefert informative und meditative Texte zum Thema Beten. Bekannte Gebete aus der Bibel und der Literatur sind ebenso zu finden wie Audiodateien mit Statements prominenter Menschen. Vor allem aber lädt die Webseite dazu ein, selbst Gebete zu schreiben.
http://www.wie-kann-ich-beten.de

Interessant auch die Seite http://www.ohne-gott.de/wdwoche.html. Verantwortet vom Erzbistum Köln. Anscheinend das Beste, was das Erzbistum herausgebracht hat… (Update: Das Projekt lief bis 2014.)

Noch einmal zum Atmen

15. 10. 2008

Das Gebet „Der du mich atmen lässt“ von Anton Rotzetter gibt es hier.

Viele, meist auch ich, vernachlässigen das bewusste Atmen. Es geschieht ja von selbst, aber meist zu flach. Gut, wenn ein Text innehalten lässt.