Posts Tagged ‘Lesen’

Immer sind es die Krimis

11. 5. 2016

„Ihre Hobbys?“, fragte einer aus der Runde. „Wenn ich dazu komme, lese ich gern.“ „Sicher Krimis“, setzte der Frager nach. „Ja. Wie kommen Sie darauf?“ „Theologen lesen meist gerne Krimis.“

Warum das so ist? Nun, „mordsinteressant“ finde ich Theologie schon, obwohl sie selten „Thrill“  hat. (Kirchengeschichte vielleicht. Und msbche biblischen Geschichten.)

Gemeinsam ist beiden die Frage nach Gerechtigkeit. Wie ist das mit dem Bösen? Wer trägt die Schuld, und wenn ja, wieviel? Gibt es hinter der ganzen Geschichte eine „höhere“ Gerechtigkeit?

In den Krimis von Dorothy Sayers sind solche Fragen manchmal ausdrücklich erwähnt. Bei Interesse dort lesen. Und wer Sympathie mit dem Täter sucht, findet bei Patricia Highsmiths Ripley-Romanen reichlich Stoff.

Meine Suchtgeschichte

15. 3. 2016

Vermutlich, meinen einige Menschen meiner Umgebung, sei ich smartphonesüchtig. Ich wage nicht zu widersprechen, denn damit würde ich den Verdacht ja nur bestätigen.

Davor war ich übrigens internetsüchtig.

Bevor das Internet ins Haus kam, war ich computersüchtig.

Und das alles habe ich überlebt und mein Hirn auch.

Was war eigentlich vor den PC’s? Ich konnte stundenlang telefonieren. (Das kann ich, glaube ich, immer noch.) Und ich habe einfach nebenher das Radio laufen lassen. Diese Süchte sind mittlerweile schon nicht mehr in der Statistik.

Brettspielsüchtig könnte ich auch gewesen sein, doch ja, phasenweise war ich das, also quasi ein Quartalsspieler. Besser: Quartalsbrettspieler.

Und morgens die Tageszeitung: Manchmal konnte ich mich bis mittags nicht losreißen.

Ich erinnere mich weit zurück: Fernsehsüchtig war ich auch.

Nachdem ich den Comics-Entzug überlebt hatte, habe ich Bücher geradezu verschlungen. Ich war also ein echter Bücherwurm. Nun gut, heute wäre das eine Tugend. (Die Harry-Potter-Lese-Revival-Phase ist ja nun auch 15 Jahre her.)

Zähle ich richtig zusammen? Neun nichtmaterielle Süchte habe ich überlebt. Und nun wird mich die zehnte Sucht, das Smartphone, zur Strecke bringen. Oder braucht es noch eine elfte? Und was wird passieren? Wird mein Kopf implodieren? Werde ich das Sprechen verlernen? Na ja, sagen Experten, mit unvollstä Sätz sol es anfang. LAchhaf…

Für die Übersicht

29. 1. 2014

Im letzten Vierteljahr haben an die zwanzig interessierte Menschen ein Abo dieses Blogs bestellt. Der Theomixblog ist mittlerweile schon alt (im sechsten Jahr)  – und mit über 1.500 Beiträge nicht mehr so ganz übersichtlich.  Wie zurechtfinden?

Unter der Kategorie “Grundlegendes” finden sich Beiträge, die quasi mein Fundament beschreiben:
Zum Bloggen, zum Glauben, zum Leben, zum Lachen..

In der rechten Leiste unter “Kategorien” ist es die erste Abteilung.

Aus Pfarrers Tagebuch sind Gedanken und Geschichten aus dem Berufsleben. Aus der Schatzkiste hole ich ab und zu Selbstgemachtes in Poesie und Prosa.

Mariekes Welt und Andrés Weisheiten sind 50 Karten mit schlauen, witzigen Gedanken gewesen, die ich vor fast fünf Jahren Stück für stück, eine pro Woche, veröffentlicht habe.

Leider habe ich es versäumt, beim jeweiligen Auftauchen persönlich zu begrüßen. Deshalb allen Abonnenten ein  herzliches Dankeschön für euer Interesse!

Es gibt ja einige, die abonnieren nicht und kommen dennoch häufig/ regelmäßig/ sonstwann: Auch über diese Leser und Leserinnen freue ich mich. Erst recht, wenn ihr kommentiert.

Ach ja: Kommentare verschwinden erst einmal in der Warteschlange. Ich musste leider schlechte Erfahrungen mit den Kommentaren einiger Mitmenschen machen und es fing an mir die Freude am Bloggen zu nehmen. So trat ich auf die Bremse und mache es dann seit Jahren so – damit mir (und euch) der Spaß an diesem Blog erhalten bleibt.

Den „Alten“, den „Stammkunden“, den „Unverwüstlichen“ eine Denkaufgabe:
Was macht eurer Meinung nach einen  guten Kommentar aus? Oder interessiert euch das nicht so?
Kommentieren darf natürlich jede/r, auch die „Neuen“

Erinnerung am letzten Schultag

5. 7. 2013

„Der alte Brauch darf nicht verwesen,
am letzten Tag wird vorgelesen.“

Das erste Mal, in der Mittelstufe war das, hörte ich diesen Satz von unserem Mathelehrer Herr Finke. Dann packte er seinen Manfred Kyber aus und las uns „Das patentierte Krokodil“ vor. Hinreißend! Ende des nächsten Halbjahrs gab es wieder eine Geschichte von Kyber.

Irgendwann hab ich mir diesen Erzählband selber zugelegt. Da gab es Herrn Finke schon nicht mehr. Ein kleiner, rundlicher Mann, der viel schnaufte. Und irgendwie sehr humorvoll war. Das hat geholfen, einiges in Mathe zu kapieren. Ein Herzinfarkt sorgte für ein vorzeitiges Ende. Das hat mich damals sehr traurig gemacht. Nicht nur wegen der Vorlesestunde vor den Ferien.

Aber Erbe und Verpflichtung: Grimms Märchen für die 3. und 4. Klasse an meiner Lieblingsschule. Das war schon am Dienstag. Eingeleitet mit einem Zitat. Von Herrn Finke.

Manchmal nachts

18. 5. 2013

bei nebel im abgedunkelten zimmer am pc zu singen (oder zu lesen)

manchmal nachts sitzen
die welt wird still
lesen und suchen
und austausch
und finden und meditieren
und dank und erkennen
die schaltungen regen sich
Gott bist du’s?

Und? Was war?

27. 9. 2010

Von den 40 Stunden Internetverzicht waren statistisch 16 Stunden verschlafen. Aber immerhin, ein ganzer (plus ein halber) Tag ohne „Netz und doppelten Boden“.

Den Samstag nutzten wir (Theo und Thea) für eine Fahrt nach Bottrop. Einmal in die Kulturhauptstadt – zusammen mit einer Freundin, die von dort kommt.

So begann der Besuch quasi rituell auf dem Bottroper Markt mit einigen Fischbrötchen. Das wäre halt so Sitte, bekamen wir gesagt, und die echten Bottroper bedauern die harschen Hygienevorschriften, die seit einem Jahr das Selbstbedienen an Fischbrötchentabletts verbieten.

Wir besichtigten die Stätten von Kindheit und Jugend unserer Freundin, direkt an der Zeche Prosper II. Quasi über die damaligen Gärten hinweg wohnte ihr späterer Mann. Ein Besuch auf dem Friedhof war auch noch drin, denn die Eltern der Freundin liegen dort (Ihren Vater haben wir sogar noch persönlich kennen gelernt. )

Ein bisschen Einkaufsbummel haben wir uns gegönnt, in den zwei Buchhandlungen Bottrops wurden wir fündig. Zum späten Mittagessen waren wir

sculpture park at Quadrat Bottrop in Bottrop/G...

Image via Wikipedia

im Drago Steakhouse Und das Museum für Ur- und Orstgeschichte war auch informativ. Zum Abschluss ging es dann zum Kaffee in den Overbeckshof.

Nach der Rückkehr ging war Lesen an der Reihe: Der Schlussteil der Trilogie von Catherine Jinks, Teuflischer Held. (Der Schluss ist so, dass doch noch ein vierter Teil kommen kann, wenn Frau Jinks das so will.)

Sonntag dann ähnlich wie Samstagabend. Es war mal ein freier Sonntag, und wir haben ihn freizeitlich genutzt. Ab 16.00 Uhr war ich dann am PC.

Resümee: Dank des Ausflugs und der Lektüre blieb das Gefühl von Härtetest aus. Wiederholung kann also demnächst noch einmal kommen.

Loch: Alte Schmöker

22. 9. 2009

Wer jetzt Langeweile hat, weil ich so lange weg bin, kriegt heute Lesefutter.
In den Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek sind ganz alte Sachen zu finden. Hier ist der Überblick.

2. Februar

2. 2. 2009

Jetzt fliegen aber wirklich die letzten Weihnachtsbäume raus! Während gut protestantische Bäume schon nach dem 6. Januar (Epiphanias) den Weg alles Irdischen gehen, werden gut katholische Bäume erst jetzt (Lichtmess) weggeschickt. Die profane Wirklichkeit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Ich nehme das zum Anlass über das zu berichten, was unterm Baum lag, am 24. Dezember. Nicht alles, nur, was die beste Pfälzerin und ich uns gegönnt haben. Vorhang auf:

Drei Bücher, jedes gebunden, mit Lesebändchen. Lese-Genuss, Stück für Stück:

Carlos Ruiz Zafón, Das Spiel des Engels

Ein spannender Roman. Schöner Stil, was natürlich auch an der Übersetzung liegt (Peter Schwaar heißt der Sprachmeister). Der Held David Martín schildert sein rätselhaftes und teils trauriges Leben. Nie langweilig. Nur der Epilog, den denke ich mir weg… 711 Seiten, die sich lohnen.

Jürgen Neffe, Darwin: Das Abenteuer des Lebens

Ein dreifacher Erzählstrang: die Reise Darwins mit der Beagle, dem Forschungsschiff, und wie Darwin auf dieser Reise zu seiner Theorie kam; des Autors Reise entlang der Route der Beagle ; das Leben Darwins.  So miteinander verwoben, dass auch einiges zur Wirkungsgeschichte und zu  aktuellen Fragen einfließt. Gut und gerne gelesen.

Jan Weiler, Drachensaat

Wer nach „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ und „Antonio im Wunderland“ einen ähnlichen Brüller erwartet, wird vielleicht enttäuscht. Eine skurrile Geschichte wird vor unseren Augen entrollt, der erste Teil aus der Sicht eines heruntergekommenen Architekten, der zweite als Protokoll eines Finanzhais, und zum Schluss aus fiktiven Medienberichten zusammengestellt: Wie entstand Drachensaat, was wollten sie usw.
Wer jetzt nichts versteht: Ich will nicht mehr verraten. Kurz: Es geht um eine Entführung – Plaung, Durchführung und ende des Dramas. Jan Weiler hat den Humor nicht verloren. Vor allem im letzten Teil präsentiert er Formenvielfalt und imitiert den Stil verschiedener Zeitungen und Fernsehformate. Schön.