Seit Samstag Nacht ist es weiß ringsum. Die Straßen wurden am Sonntag nur mühsam geräumt.
Zu fünft wurde heute in K*rche*b Gottesdienst gefeiert. (Wenn man berechnet, dass eine Pfarrerin, eine Küsterin, eine Organistin und eine Presbyterin relativ stark verpflichtet waren zu kommen…) Trotzdem sei dieser Gottesdienst einer der intensivsten und persönlichen gewesen.
„Weiß wie Schnee“ ist in der Bibel ein starkes Bild für das Tilgen von Sünden (Psalm 59) und für das strahlende Licht der Offenbarung Gottes. (Daniel 7,9; Offenbarung 1, 14). Ja, den Schnee sehen ist schön, frischer ist die Luft, die Welt wird ruhiger, udn ein Winterspaziergnag ist gesund.
Aber wer da durch muss und keine Wahl hat, ist nicht ganz so glücklich.
Walter von der Vogelweide:
Uns hât der winter geschât über al:
heide unde walt die sint beide nû val,
dâ manic stimme vil suoze inne hal.
saehe ich die megede an der strâze den bal
werfen! sô kaeme uns der vogele schal.
Möhte ich verslâfen des winters zît!
wache ich die wile, sô hân ich sîn nît,
daz sîn gewalt ist sô breit und sô wît.
weizgot er lâz hoch dem meien den strît:
sô lise ich bluomen dâ rîfe nû lît.
Uns hat der Winter überall geschadet;
Heide und Wald sind beide leichenblass,
wo noch viele Stimmen süß erklangen.
Sähe ich die Mädchen auf der Straße
den Ball werfen, so käme der Gesang der Vögel wieder.
Wenn ich doch die Winterszeit verschlafen könnte.
Wenn ich die ganze Zeit wach bleibe, verspüre ich Groll,
dass seine Macht so groß und so weit ist.
Weiß Gott, einmal muss er dem Mai weichen:
dann pflücke ich Blumen, wo jetzt Reif liegt.
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