– Gedankensplitter, in Fortsetzung –
Es gibt einen guten Grund, warum das mit der Disziplin nicht mehr so funktioniert wie ehedem.
Viele Menschen verstehen sich nicht mehr als Mitläufer in einer Herde. Sie sind keine kleinen Kinder mehr, denen man etwas sagt, und dann tun sie das so.
Sie sind mündig geworden.
Und mündig, erwachsen sein im Glauben und Denken ist wichtig. Mündige Menschen lassen sich nicht einfach so hin- und herschicken, sie wollen wissen, warum. Denn sie tragen Verantwortung für ihr Tun und sind sich dessen bewusst.
Interessant: In der Bibel gibt es diese Richtung, zum mündigen Leben – genauso wie die Regression, den Rückzug in die Kinderwelt. Beides nah beieinander findet sich zum Beispiel im Johannesevangelium: Christus sagt: „Ich bin der gute Hirte“ und die, die zu ihm gehören, sind seine Schafe (10, 14) – und an anderer Stelle: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde“ (15, 15). Freunde sind, um den modischen Ausdruck zu benutzen, auf Augenhöhe.
Was ist mit den von mir karikierten Liebhabern der „Befindlichkeit und Betroffenheit“? Regressiv oder mündig? Irgendwo auf der Mitte? Ich meine: Wer innerlich stark ist, sagt „Ja“ oder „Nein“. Schiebt nicht das eigene Sorgenpäckchen nach vorne. Gehen denn meine Betroffenheit und Befindlichkeit andere etwas an? Oder soll es höflicher wirken sie zu erwähnen?
Ich ahne es, das Thema wird mich weiter beschäftigen. Aber jetzt bin ich auf eure Kommentare gespannt.