Der Herr W. ist gegangen. Zum Jahreswechsel schwankte die Affäre für mich zwischen „Der hat Sachen gemacht, die er nicht hätte machen dürfen“ und „Der hat beim Empfang der Zeitung X. zwei Kaviarbrötchen eingepackt“. Nu war deutlich, es waren wohl doch üble Sachen.
Für mich war nicht die Glaubwürdigkeit von Herrn W. ein Problem. Man kann so lange in der Vergangenheit eines Menschen porkeln, bis man etwas findet und er nicht mehr glaubwürdig ist. Herr W. hat Sachen gemacht, die er als Ministerpräsident nicht hat machen dürfen. Und dann hilft auch die Flucht ins höchste Amt nicht. Gut, dass er ging.
Jetzt scheint man das Spiel „Wir jagen die Sau durchs Dorf“ mit Herrn G. weitermachen zu wollen. Es soll eine Katastrophe sein, wenn Herr G. seine Meinung sagt. Weil sie anstößig sei. Nun disqualifiziert eine anstößige Meinung nicht für dieses Amt. Selbst Schlimmeres ließ sich schon verkraften: Deutschland hat z. B. einen Präsidenten mit Nazi-Vergangenheit überlebt, der oft Unfug von sich gab.
Der Unfug kam von einer schweren Krankheit, das war eher traurig. (Metastasen im Hirn, keine Demenz, obwohl es manchmal so wirkte.)
Soll Herr G. also lustige Sachen erzählen, Hauptsache er weiß, was er wann wo unterschreibt – und was besser nicht.
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