Das beste Mittel gegen Feindbilder: Direkt ran an die vermeintlichen Feinde.
Zwei Erfahrungen:
1. In den Neunzigern: Die Russlanddeutschen: Angeblich fleißig, aber reaktionär und verkorkste Frömmigeit.
Bis mir dann manche ihre Geschichte erzählten, von der Vertreibung 1941, vom Ankommen in Kasachstan oder Sibirien. Und: In Russland waren sie „die Deutschen“, hier sind sie „die Russen“. Und mittlerweile haben Russlanddeutsche ein breites Spektrum eingenommen: Von frommen, rigiden (tatsächlich) Baptisten bis zu den säkularen, gänzlich Unbeleckten…
2. Seit einigen Jahren: die Pfingstler: laut den meisten Medien von den USA ferngesteuerte Reichtumschristen. Stockekonservativ, fundamentalistisch.
Und dann: Vertreter von pfingstlerischen Migrantenkirchen. Offen, klar im Kopf. Sitzen mit uns Volkskirchenleuten zusammen und lesen einen Bibeltext, kommen mit unserer Art der Exegese klar. Keine einengende Theologie.
Das beste Mittel gegen Feind-Bilder: Direkt ran, anschauen, fragen, ins Gespräch ziehen.
Aber Vorsicht: Das könnte die eigenen Vorurteile abbauen! 😉
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