Der spirituelle Espresso (die Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine) hat zwei Schlucke (also Losung und Lehrtext. Mit einem kleinen Nachklapp (ergänzender Text).
Die Losung vorgestern (8. April) hatte als Zugabe ein Gebet von Janet Morley, eine im englischsprachigen Raum bekannte christliche Autorin.
„O unvertrauter Gott“ beginnt es. Was für eine Anrede! Das geht tief. Da weiß ich doch, dass seit der Aeropagrede des Paulus (hinter der ja Lukas steckt, Apostelgeschichte 17) sich der „unbekannte Gott“ in Christus bekannt gemacht hat.
Ist er dadurch schon vertraut? Ich bin mit acht Monaten getauft, habe eine gewisse religiöse Erziehung genossen, erinnere mich an Kinder- und Familiengottesdienste, wurde konfirmiert, na ja, und die Berufswahl…
Gott war mir sehr nahe. Seine Spur hat sich mal vor über einem Jahrzehnt verflüchtigt, er blieb mir bekannt, aber war mir nicht mehr vertraut. Das hat sich vor ein paar Jahren wieder geändert. Dem verdankt auch der Blog seinen Anfang.
Aber manchmal bliebt Gott „unvertraut“. So wie in einer Freundschaft oder Partnerschaft der Mensch neben mir bei mir sein kann – und plötzlich tut sich eine neue Seite auf…
O unvertrauter Gott: dieser Gott ist es, der mein Herz wärmt. Wie bei einer guten Freundschaft: Auch die hält ein paar Jahre Sendepausen aus; aber wenn es ein Wiedersehen gibt, dann ist es fast so, als wäre es nur ein kurzer Zwischenraum gewesen. O unvertrauter Gott, Spuren des Lebens, der Auferstehung, überall…
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