Was mag das sein, auf der Kranzschleife am Rande einer Bestattung?
Wir ahnen es: Eine Mischung aus Flüchtigkeit und Abhandenkommen einer Konjunktion. Eine Inschrift mit der Exaktheit der Chat-Grammatik. So oder so, ein Gruß aus einer anderen Welt.
Hindurchgekommen,
mühsam Abstand gewonnen,
Entwicklung verfolgt.
Der neueste Schritt, warum hat er so lang gebraucht.
Als sich die Fragen setzen, Gefühl der Genugtuung.
Natürlich, die Nachrufe priesen ihn in den höchsten Tönen. Auch zu seinen Lebzeiten hätten ihm Lobhudeleien keinen Cent gebracht. Aber vielleicht der Seele in dem zum Schluss zerschundenen Körper gutgetan.
Das Leben kann so verlogen sein. Erst recht, wenn die Akteure mitlügen. Suchtstrukturen von vorn bis hinten. Aber wer durchschaut das schnell genug? Natürlich hat er sich selbst ruiniert. Deshalb ist er auch selbst gestorben. Gerade mal über Fünfzig.
Die Ruhmesreden helfen über das schlechte Gewissen hinwegzukommen. Dieses Leben war verpfuscht. Unrettbar. Und plötzlich Schluss. Das hatte ungeheurer Wucht. Ein Schlag in die Magengrube: Nie wieder kannst du ihn erreichen. Auf „Zurückspulen“ drücken wäre schön gewesen. Wer einmal so überraschend Abschied nehmen musste, kennt das Verlangen – und weiß, wie schwer Kopf und Herz begreifen…
Ein saures Aufstoßen zum Wochenbeginn. Sorry. Ab und zu einen Roten? Ich will das jetzt nicht diskutieren. Und Nachrufe? Bitte nicht warten! Schon jetzt an die bekannten Adressen. Sofort!
Bleibt sauber und kommt ohne Rausch durch die Woche!
Zum Gedenken an den ungenannten Erwähnten und die anderen Opfer des selbstgepanschten Unglücks. Und mal wieder: Nein, nicht aktuell und auch kein Jahrestag. Myriam Bryant hat das angestoßen…
Weh mir, wo nehm ich, wenn
es Winter ist, die Blumen, und wo
den Sonnenschein,
und Schatten der Erde?
Die Mauem stehn
sprachlos und kalt, lm Winde
klirren die Fahnen.
In diesem Lied von Sunrise Avenue, Hollywood Hills, wird ein Abschied besungen, leicht melancholisch, aber hoffnungsfroh. (Bei mir kam anfangs Werbung, aber dafür wird es nicht so schnell gesperrt wie bei Jutjub.)
„Ende des Regenbogens“, „mein Leben gehört auf die andere Seite“ – das sind spärliche religiöse Bilder, ach egal, wer welche haben will, kann mir ja erklären, wofür dann „Rodeogirls“ stehen. Viel Vergnügen beim Hören. (Zum Hingucken gibt es ja nicht so viel.)