Das Erste Wiener Heimorgelorchester hat (passend) ein (eigentlich DAS) dadaistische(s) Gedicht vertont: Hugo Ball, Wolken:
Wer nur den Text lesen will oder mitsingen möchte: Über den Link geht es zum Text.
Das Erste Wiener Heimorgelorchester hat (passend) ein (eigentlich DAS) dadaistische(s) Gedicht vertont: Hugo Ball, Wolken:
Wer nur den Text lesen will oder mitsingen möchte: Über den Link geht es zum Text.
Wilhelm Busch:
Frühlingslied
In der Laube von Syringen,
oh, wie ist der Abend fein!
Brüder, lasst die Gläser klingen,
angefüllt mit Maienwein.
Heija, der frische Mai,
er bringt uns mancherlei.
Das Schönste aber hier auf Erden
ist lieben und geliebt zu werden,
heija, im frischen Mai.
Über uns die lieben Sterne
blinken hell und frohgemut,
denn sie sehen schon von ferne,
auch hier unten geht es gut.
Wer sich jetzt bei trüben Kerzen
der Gelehrsamkeit befleißt,
diesem wünschen wir von Herzen,
dass er bald Professor heißt.
Wer als Wein- und Weiberhasser
jedermann im Wege steht,
der genieße Brot und Wasser,
bis er endlich in sich geht.
Wem vielleicht sein altes Hannchen
irgendwie abhanden kam,
nur getrost, es gab schon manchen,
der ein neues Hannchen nahm.
Also, eh der Mai zu Ende,
aufgeschaut und umgeblickt,
keiner, der nicht eine fände,
die ihn an ihr Herze drückt.
Jahre steigen auf und nieder;
aber wenn der Lenz erblüht,
dann, ihr Brüder, immer wieder
töne unser Jubellied.
Heija, der frische Mai,
er bringt uns mancherlei.
Das Schönste aber hier auf Erden
ist lieben und geliebt zu werden,
heija, im frischen Mai.
HERR, wie sind deine Werke so groß und viel!
Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
Psalm 104, 24
Da klingelte etwas im Hinterstübchen, die Erinnerung an ein altes Gedicht.“Wo ihrer drei beisammen stehn, da soll man auseinander gehn.“ In Deutsch war das. Ah ja, da haben wir es:
Heinrich Heine:
Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen
Wir Bürgermeister und Senat,
wir haben folgendes Mandat
stadtväterlichst an alle Klassen
der treuen Bürgerschaft erlassen.
Ausländer, Fremde, sind es meist,
die unter uns gesät den Geist
der Rebellion. Dergleichen Sünder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.
Auch Gottesleugner sind es meist;
wer sich von seinem Gotte reißt,
wird endlich auch abtrünnig werden
von seinen irdischen Behörden.
Der Obrigkeit gehorchen, ist
die erste Pflicht für Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude,
sobald es dunkelt, Christ und Jude.
Wo ihrer drei beisammen stehn,
da soll man auseinander gehn.
Des Nachts soll niemand auf den Gassen
sich ohne Leuchte sehen lassen.
Es liefre seine Waffen aus
ein jeder in dem Gildenhaus;
auch Munition von jeder Sorte
wird deponiert am selben Orte.
Wer auf der Straße räsoniert,
wird unverzüglich füsiliert;
das Räsonieren durch Gebärden
soll gleichfalls hart bestrafet werden.
Vertrauet Eurem Magistrat,
der fromm und liebend schützt den Staat
durch huldreich hochwohlweises Walten;
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten.
Nach der Revolution 1848/ 49 hatten viele Bürger noch Waffen. Alles andere klingt so weit entfernt nicht. Darüber nachdenken schadet nicht…
Gute Abkühlung und fröhliche Erholung bei diesem alkoholischen Mischgetränk. Achtet auf die Folgen… 😉
Theodor Fontane:
Aber wir lassen es Andere machen
Ein Chinese (’s sind schon an 200 Jahr)
in Frankreich auf einem Hofball war.
Und die einen frugen ihn: ob er das kenne?
Und die andern frugen ihn: wie man es nenne?
»Wir nennen es tanzen«, sprach er mit Lachen,
»Aber wir lassen es andere machen.«
Und dieses Wort seit langer Frist
mir immer in Erinnerung ist.
Ich seh das Rennen, ich seh das Jagen,
und wenn mich die Menschen umdrängen und fragen:
»Was tust du nicht mit? Warum stehst du beiseit?«,
so sag ich: »Alles hat seine Zeit.
Auch die Jagd nach dem Glück. All derlei Sachen,
ich lasse sie längst durch andere machen.«
Der Vergess
Er war voll Bildungshung, indes,
soviel er las
und Wissen aß,
er blieb zugleich ein Unverbess,
ein Unver, sag ich, als Vergess;
ein Sieb aus Glas,
ein Netz aus Gras,
ein Vielfraß –
doch kein Haltefraß.
Christian Morgenstern
…nahezu alltäglich vorkommendes Liebesdrama
und soll auch in Österreich schon mehrfach vorgekommen sein.
Und nur vom Text her beschreibt es ein Dilemma.
.. weil es stimmt, irgendwie
(auch, wenn man nicht weiß, ob es dann wirklich so…)
(doch, ja)
Vor einigen Jahren stieß ich auf das Lied „Sarajevo“ von Damir Imamović. Ich verstand (und verstehe weiterhin) kein Wort, aber mich erfasste die Traurigkeit, die dieses Lied ausstrahlt. Wenn man bei YouTube „Weiter“ klickt, liest man auf englisch, was da gesungen wird: Ein Lied auf Sarajevo, die Heimatstadt des Sängers. Er wird hin und wieder eingeblendet. Ein stechender Blick – verstörend: er passt nicht zu dem traurigen Lied. Ich schaue hier und dort, – der Sänger war etwa 14, als die Belagerung der Stadt im Bosnienkrieg begann.
Mich ergreift die Trauer des Liedes.
Und was mussten diese Augen mit ansehen?
Ja, die Serie „Tuten Gag“ auf swr 3 webt leiter… Hätte ich dicht genacht.
Jier hetzt „Tindergeburtskag“:
Die Gretchenfrage („wie hältst du’s mit…“) der Sexualität wird vor allem in den Kirchen der Vereinigten Staaten lautstark gestellt. Hier zwei mögliche Antworten. Ich reblogge den artikel von Rolf Krüger:
https://www.aufnkaffee.net/2017/09/nashville-und-denver-im-vergleich-wie-glaubst-du/