„Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. „
Matthäus 25, 40
Das hört auch Sankt Martin in seinem Traum. In der Nacht, nachdem er den Mantel mit dem Bettler geteilt hat. Und der Bettler, so sagt der Traum, ist niemand anders als Jesus Christus selbst.
Dass jemand reitet, ist kein Problem. Dass jemand seinen Mantel mit dem Schwert teilt, ist originell. Einzigartig ist der Traum. Er ist die Pointe der Geschichte. Und doch wird er gerne vergessen.
18. 11. 2015 um 05:49 |
Bedeutet das, dass man Jesus hier nicht als Menschen, sondern als Prinzip für Menschlichkeit lesen soll? Warum sollte er sonst Jesus einen Mantel geben, wo doch ein echter Bettler diesen viel nötiger hätte.
18. 11. 2015 um 13:51 |
Nach Matthäus identifiziert sich Jesus mit Ausgegrenzten.
Martin begegnet einem Bettler und im Traum wird er an die Deutung herangeführt.
Vom Konkreten zum abstrakten: Von der Begegnung mit Menschen wird ein humanes Prinzip abgeleitet.
18. 11. 2015 um 14:19 |
Das Abstrakte daran mag ich. Die Tat ist nicht nur eine für sich stehende Großzügigkeit, sondern sie hat teil an einer platonisch gesagt ewigen Idee der Menschlichkeit. Vermutlich nicht die klassische christliche Deutung, aber weniger verschlüsselt. 😉 Den Traum in der Geschichte kannte ich nicht. Das macht sie mir noch etwas lieber als sie mir vorher schon war.
18. 11. 2015 um 16:38
Ach, der Platonismus ist so weit nicht weg. Der Traum ist, wie gesagt, die Pointe.
18. 11. 2015 um 10:54 |
Heute, am Buß- und Bettag passen deine Gedanken sehr gut.
Mantel war wohl so ein weiter Umhang, dass das Teilen sich auch lohnte.
18. 11. 2015 um 13:51 |
Es ist auch egal, was für ein Pferd Martin geritten ist.
27. 11. 2015 um 10:35 |
Danke für die Erinnerung!