Natürlich gibt es ihn. Denn nicht nur das Gute geschieht auf der Welt. Das Böse ist da. Von rätselhafter Herkunft. Dass es als eine Schlange in die Welt gekommen sei (1. Mose/ Gen. 3), wirft mehr Fragen auf als dass es etwas klärt.
Der „Teufel“ begegnet durch seine „Angestellten“, Dämonen. Zu Zeiten der Bibel hat man manches als dämonisch gedeutet, was heute ein Krankheitsbild darstellt. So meinen wir Neunmalklugen. Dabei war der Dämon in und um einen Menschen ein Krankheitsbild der Volksmedizin, bis ins aufgeklärte Zeitalter. (Man hat Schindluder damit getrieben, ab Ende des Mittelalters, indem dann systematisch angeblich vom Teufel Besessene gesucht wurden, die auf Scheiterhaufen endeten. Eine bittere Konsequenz religiöser Manie, selbst schon wieder teuflisch.)
Teufel, Satan – so einfach lässt sich das nicht verdrängen. Wenn eine nichtreligiöse Bekannte ihre Depression als Dämonen bezeichnet, gibt mir das zu denken. Es gibt dunkle Mächte. Mit dem Licht der Aufklärung in die Dunkelheit leuchten erhellt – und wirft zugleich neue Schatten. Manches wird verdrängt, nicht ausgetrieben.
Ich scheue mich zu sagen, ich glaubte an den Teufel. Nur weil er in der Bibel erwähnt wird? Nachlesen hilft. Eine Randfigur, mit begrenzter Macht. Gefährlich, aber überwindbar.
Selbst, wenn es keinen Teufel gäbe – dann bleibt die dunkle Seite Gottes. Auch unbehaglich…
Meine Gedankensplitter zeigen, Weiterdenken, -fragen und -forschen ist nötig.Verteufelte Sache…
18. 3. 2014 um 07:52 |
Jemand hat einmal gesagt „Die Hölle ist in dir.“ Viele Menschen haben sie sich selbst erschaffen. Daran glaube ich. Aber das ist nicht minder „teuflisch.“
18. 3. 2014 um 12:12 |
Hölle ist ja noch ein anderes Thema. Das eine große Schnittmenge hat.
„Die Hölle, das sind die anderen“ .- das stammt von Sartre. Und dicht in der Nähe ist der johanneische Kreis (Evangelium und Briefe): die Hölle bereiten wir uns schon jetzt.
18. 3. 2014 um 12:16 |
Danke für die Infos. Darüber lohnt es nachzudenken. Auch, wenn ich „Teufel“ und „Hölle“ aus nicht christlicher Sicht sehe. Es regt sich was in meinem Kopf und flinke Finger wollen tippen. Mal sehen, was passiert. Danke dir 🙂
18. 3. 2014 um 12:19
Huuuh, demnächst eine höllisch-teuflische Geschichte auf deinem Blog? 😉
Die meisten (nehme ich an) Religionen haben ein Schattenreich, einen dunklen Ort der Toten. Himmel/ Paradies ist dann aber auch vorhanden. Wo viel Schatten, da auch viel Licht.
18. 3. 2014 um 12:27
Dämonen, Teufel schrecken mich nicht. In Japan lebst du mit ihnen Tag für Tag. Mir ging es mehr um jene Hölle, die sich manche Menschen selbst bereiten, um dann anderen die Schuld zu geben.
18. 3. 2014 um 13:37
Ob sie einen schrecken, wäre ja noch mal was anderes.
Ob es bei der selbstgemachten Hölle darum geht, anderen die Schuld zu geben oder sich selbst einfach das Leben höllisch schwer zu machen – wer weiß?
Ich finde es beim christlichen Glauben jedenfalls sympathisch, dass er einen Aufgabe darin sieht, andere aus dieser Hölle herauszuführen.
18. 3. 2014 um 12:12 |
Oh ja, Teufel auch!
Versuchungen kann man nicht immer widerstehen.
Aber das mit den Krankheiten, die als Dämonen angesehen und leider auch „behandelt“ wurden, das war echt grauenhaft und unvertretbar.
18. 3. 2014 um 12:16 |
Der Teufel in der Versuchung. Ja, mit Vorbild. (Jesus in der Wüste usw.)
Vom Missbrauch abgesehen, ist Dämonie eine Erklärung, die die psychischen Faktoren kurz und knapp etikettiert. Gefährlich wird es dann, wenn man den Betroffenen „verteufelt“.
18. 3. 2014 um 18:23 |
Der Gott im neuen und im alten Testament ist ja sehr „menschenbezogen“. Das Gute und das Böse scheint mir auch jeweils nur gut und böse in Bezug auf Menschen. Was war dieser Gott beispielsweise vor 2,5 Mio Jahren? Und was hat der Teufel die ganze Zeit getrieben, bevor es Menschen gab? Ich habe keine wirkliche Vorstellung davon. Aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass diese menschenbezogenen und menschenähnlichen Gestalten anders als irgendwie mit den Menschen entstanden.
Ich glaube, wenn es Daimonen gibt, kann man sie nicht benennen, weil sie zu einer anderen Welt gehören. Und wenn man sie sich aneignet, werden sie doch wieder irgendwie menschlich und sind dann eigentlich nicht mehr sie selbst.
18. 3. 2014 um 22:31 |
Interessante Frage. Umfassender als die These, Gott sterbe, wenn kein Mensch mehr an ihn glaube.
Ob es mit Entstehung des Menschen einen religiösen Urknall gab, wie eine Feuerwerksrakete zog das Göttliche seine Bahn, bis dann mit dem Da-Sein des Menschen die Szene explodiert…
Hat Gott mit dem Teufel Millionen Jahre Schach gespielt, um dann zur Abwechslung Universum, Welt, Leben, Mensch zu schaffen? (Hast du keine Aufgabe, mach dir eine.)
18. 3. 2014 um 22:43 |
Vielleicht waren sie da, aber nicht vorstellbar. Dasein ist ja bis heute die planste Form der Existenz. 😉
Nein, ernsthaft, ich denke, Menschen machen sich von allen Dingen das greifbar, was sie betrifft. Auch wenn Götter und Teufel unabhängig von ihnen existieren, sehen sie wahrscheinlich immer nur die Teile, die ihre eigene Beziehung (als Person oder Gattung) zu ihnen ausmacht. Aber ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass das schon eine These ist.
18. 3. 2014 um 22:57
Ich schon.
Gut möglich, dass eine göttliche Ebene die menschliche schneidet und wir nur die Erkenntnis der schnittlinie haben. Ich finde das sehr interessante Gedanken. Ernsthaft. 🙂
18. 3. 2014 um 23:09
Dann können wir ja ein metaphysisch-theologisches Institut zur Ergründung der Schnittmengen, Leermengen und unsichtbaren Räume eröffnen.
19. 3. 2014 um 08:54
Die Studien gehen weiter. Morgen zum Beispiel.
18. 3. 2014 um 20:52 |
„Führe mich nicht in Versuchung“ ein Satz aus dem Vater-Unser. Die Versuchung war auch das Thema eines interessanten Gottesdienstes kürzlich in Waldeck. Anhand der Geschichte von Jesus in der Wüste wurde deutlich, dass allein das Wort zählt und nicht die Verlockungen des Teufels…..
18. 3. 2014 um 22:33 |
Für Jesus zählte an der Stelle Gottvertrauen. Der diabolos hat auch das Wort gehabt…
19. 3. 2014 um 08:08 |
Der Teufel verdreht das Wort, um von Gott wegzuführen…
GOTTVERTRAUEN ist wichtig, sich nicht vom Teufel in Versuchung führen zu lassen
19. 3. 2014 um 08:55
So sehe ich das auch.
19. 3. 2014 um 04:26 |
[…] mich besonders – gestellt von einem kleinen Mädchen mit ernstem Gesicht -, und weil Theomix gestern gerade ebenfalls die Frage aufgeworfen hat, will ich sie hier […]
19. 3. 2014 um 09:20 |
Kleiner Lesetipp in diesem Zusammenhang:
http://www.horst-koch.de/engel-und-d%C3%A4monen-88/konfrontation-mit-dem-b%C3%B6sen.html
und das Buch, von Eugen Sorg, von dem da die Rede ist.
19. 3. 2014 um 09:25 |
Interessanter Link. Interessante Seite. (Ich bin verführt zu sagen: teuflisch gut. 😉 Vielen Dank!
19. 3. 2014 um 14:48 |
Ei der Daus!
Gäbe es denn ohne das Böse überhaupt das Gute?
Wobei das „Geben“ nicht im existentiellen Sinne sondern im Sinne der Wahrnehmung gesehen werden muss.
19. 3. 2014 um 16:00 |
Da geb ich Recht. Kein Schatten ohne Licht.
19. 3. 2014 um 22:46 |
Karl Barth hat einmal sinngemäß gesagt, dass wir nicht wissen, ob es den Teufel gibt. Wir wissen aber, dass mit dem Tod Christi seine Macht gebrochen ist. Daher können wir aufhören, über ihn zu reden.
20. 3. 2014 um 09:35 |
Herzlich willkommen, Murenus! Danke fürs Mitlesen, Mitdenken und Kommentieren.
In gewisser Weise wissen wir auch nicht, ob es Gott gibt.
Und weil ich glaube, dass Christus dem Tod die Macht genommen hat, kann ich ohne Angst über alles reden. Auch über Teufel und Hölle.
20. 3. 2014 um 10:24 |
Oh stimmt, war mein erster Kommentar bei dir. Dann auch von mir ein nachträgliches Hallo! 🙂
Ohne Angst davon zu reden, ist in jedem Fall das richtige. Denn zu lange wurde den Menschen damit Angst gemacht.
20. 3. 2014 um 10:50
Ja, genau.