Neue Bereiche der Theologie

„Theologie zu treiben“, das habe ich gelernt. In gewisser Weise kann ich das und tue es gerne. Um nicht zu sagen „mit Leidenschaft“.

Aber manches habe ich nicht gelernt und möchte es gerne:

Wie die Theologie aussieht, wenn ich müde bin. Vielleicht wirklich wie eine Tasse Milchkaffee, ein Espresso  oder der „Aus“-Knopf am PC?

Wie weit da noch Theologie ist, wenn ich in Zeitdruck bin. Geht das, komprimierte Theologie?

Was Theologie unter den Bedingungen eines vielfältigen Arbeitstags bedeutet, mit völlig unterschiedlichen Themen?

Hier gäbe es noch einiges nachzudenken.

Gar kein Problem mit den neuen Medien. Das Evangelium ist auf Kommunikation angelegt. Nur sollten manche sie besser nutzen. Die Stimme der moderaten, vernunftgeleiteten Universitätstheogie fehlt mir.

Und auch das „böse“ Gesichterbuch. Ich arbeite für eine Bewegung, die in ihren Ursprüngen einen Gefangenentransport als Werbeveranstaltung für lebensrettende Maßnahmen an der Seele genutzt hat.  (Apostelgeschichte 27/28). Da darf man auch bei Facebook herumreiten.

Womit wir doch auf einmal mitten in theologischen Fragen sind. Na bitte!

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36 Antworten to “Neue Bereiche der Theologie”

  1. nandalya Says:

    Du schreibst „Theologie zu treiben …“ Betreibst du, oder wirst du getrieben? Treibt sie – dein Glaube – dich an und wie? Immer, oder nur von 9 – 17 Uhr. Vielleicht sind das Fragen über die es sich nachzudenken lohnt. Oder auch nicht. 🙂

    • theomix Says:

      Nach deinem Kommentar die Wendung in Anführungszeichen gesetzt. Es ist für mich eine alte, überkommene Redeweise. Ich identifiziere mich nur bedingt mit ihr.
      Es meint, selbst zu treiben, nicht sich treiben zu lassen. wenn ich es versuche zu füllen: es hat mit dem bewegen der Gedanken zu tun, eine Auseinandersetzung mit Texten, ein Weg von Text zu Wirklichkeit, von Wirklichkeit zu Text.-
      Zwischen 17 und 9 Uhr wird es dann auch schön getriebene Theologie geben. Wenn ich schlafe, wacht Gott über mir – dann ist meine Theologie auf standby. Es gibt dann noch Träume, und die… Ach, ein weites Feld.

      Wie du siehst, es lohnt sich über deine Frage nachzudenken.

  2. tmp Says:

    An facebook kann ich mich immer noch nicht gewöhnen… will ich, glaube ich, auch nicht wirklich.
    Ich schätze Mark Zuckerberg als einen psychisch auffälligen, vielleicht sogar „gestörten“ Egomanen ein.
    Außerdem widerstrebt es mir zutiefst, dass die NSA, die ja besonders eng mit facebook „zusammenarbeitet“, aus meinen Beiträgen ein Persönlichkeitsprofil erstellt, um meine Terrorismus-Gefahr einordnen zu können… Wie das mit den sog. „Social Media“ eben so ist.

    Andererseits kann man, also Theologen meine ich, sicher auch gut im Internet Theologie machen. Sicher etwas anders als sonntags in einer Kirche, aber irgendwie stelle ich es mir sogar sehr reizvoll vor. Da spielt das betreffende Medium eigentlich nicht unbedingt die wichtigste Rolle.

    • theomix Says:

      Vor Facebook wird imer wieder gewarnt und mir geht es auf den snekel. (Nimm es nicht persönlich.) ich für mein teil bin erwachsen udn weiß was ich tue.
      http://felisworld.wordpress.com/2014/01/20/12-grunde-warum-ich-dieses-jahr-nicht-meinen-facebook-account-loschen-werde/

      Ich hab das mit anderem Blickwinkel mal so gesagt: Auch Geld ist böse, wenn man sieht, was man damit Schlimmes machen kann: Korruption, Waffen, übertriebener Luxus. Beim Geld ist das Gute: Es lässt sich verteilen. Wer also Probleme mit dem bösen Geld hat, dem nenne ich gerne meine Kontonummer. :mrgreen:
      Bei Facebook meldet man sich dann nicht an. Punkt.

    • tmp Says:

      Besonders der letzte Satz stimmt, denn wenn man sich mal angemeldet hat, gibt es kein Zurück mehr, soll heißen, Du kannst Deinen Account bei facebook gar nicht löschen… Auch so ein Punkt in meiner Kritik… 😈
      Aber das mit dem Geld stimmt natürlich, wenn der Vergleich auch etwas hinkt… 😉

      Übrigens, ich nehme hier NICHTS persönlich, denn auch ich bin erwachsen und es gibt andere Dinge, über die ich mir den Kopf zerbreche… 😎

  3. hohesundtiefes Says:

    …und dann sieht Theologie so aus, dass ich keine, aber auch überhaupt keine Lust auf noch einen Seniorennachmittag habe…
    Und dann krame ich einen Rembrandt-Stich heraus, auf dem Abraham gezeigt wird, wie er von einem Engel umarmt wird, damit er Isaak nicht opfert. Und erzähle davon. Und lasse die Damen mitdiskutieren – da kommt viel.
    Auf die Rückseite des Blattes, das ich austeile, kopiere ich einen Baumstamm mit Jahresringen – in der vergangenen Woche sind mir nämlich zwei Sätze begegnet: „Alt ist man mit 60!“ und: „Mit 60 ist man doch noch nicht alt – manche sind aber schon mit 40 alt, es ist im Kopf…“
    Ich will es von den wirklich „Alten“ wissen und frage sie. Sie lachen. Nein, „alt“ seien sie nicht. Aber sie erzählen gerne davon, was sie in meinem Alter gemacht haben.
    Und der Engel, der einen umarmt, ist irgendwie immer dabei…
    Theologie?

  4. Hao Says:

    Male den Menschen einfach mit der Hirtenliebe Jesus die Gottesliebe vor Augen. Dann verblasst alle Theologie zum flachen Geschwätz. Jesus ist und bleibt das Ende aller Religionen und aller „Und-Theologie“.

    • theomix Says:

      Lieber Hao,
      so gering kann und werde ich die Theologie nicht achten. Hirtenliebe und Gottesliebe wollen von Gedanken durchdrungen sein. Seit sechs Jahren gehören für mich Kopf und Herz zusammen. Theologie kommt meist vom Kopf her. Ohne Herz wird es töndnedes Erz und klingende Schelle..
      Ob „Und-“ oder „Genetiv“-Theologie: Ohne den Hirten, Heiland und Freudenmeister ist alles nichts.

      • Hao Says:

        Es geht mir nicht um das Geringachten der Theologie. Ich habe aber in meinem Leben leider immer wieder erleben müssen, wie sich die „Theologie“ selbständig auf Kosten der Hirtenliebe ausbreitete und diese den Kürzeren zog….

        • theomix Says:

          Hao, mit mir nicht. 😉
          So dürftest du doch auch die wenigen ausdrücklich theologischen Äußerungen auch nicht mitbekommen haben.

  5. Rika Says:

    Nur zum eigenen besseren Verständnis die Frage:
    Bedeutet Theologie treiben oder betreiben in deinem Beitrag so etwas wie „gelebter Glaube“? Oder sind das zwei paar verschiedene Schuhe im Schuhregal des Lebens??? Sandalen und Wanderstiefel etwa???
    Für mich Laiin ist Theologie in erster Linie Wissenschaft, wie etwa Biologie oder Chemie. Leben Biologen und Chemiker „Biologie“ und „Chemie“? Und kann man seine Profession loslösen von seinem Leben? Als Lehrerin habe ich mich mit wissenschaftlichen Fragen der Pädagogik beschäftigt… aber „lebe“ ich Pädagogik? Wohl eher nein. Trotzdem gehört natürlich die Pädagogik ganz unstrittig zu meiner „Grundausstattung“ und beeinflusst sicher mehr unbewusst als bewusst mein Handeln.

    Siehst du, lieber Theomix, was du mit deinem Beitrag bei mir angerichtet hast???
    Danke dafür! 🙂

    • theomix Says:

      Gerne, und Danke für deinen Kommentar. Theologie zählt zu den Geisteswissenschaften. Biologie und Chemie taugen daher nicht zum Vergleich.
      Du nennst die Pädagogik, vielleicht kommt sie am nächsten.
      Die Theologie ist für mich Reflexion: meines Glaubens, Denkens, Handelns; und des Weltgeschehens, meinetwegen inklusive Kultur und Wissenschaft. Das ist für mich ein anderes Paar Schuhe als gelebter Glaube. Theologie „lebe“ ich nicht, die tue ich. Aktiv. Und wenn die eigenen oder äußeren Voraussetzungen dafür schlecht sind, macht mir das etwas aus.

      • Rika Says:

        Nun habe ich es gut auf die Reihe gekriegt!
        „Und wenn die eigenen oder äußeren Voraussetzungen dafür schlecht sind, macht mir das etwas aus.“
        Das kann ich gut nachvollziehen… so geht es mir auch – meistens mit den „eigenen“….. denn die kann ich ändern und das ist manchmal schwer!

    • emhaeu Says:

      … genau das hätte ich auch gefragt …

  6. minibares Says:

    Das Gesichtsbuch kommt mir nicht auf meinen PC.
    Aber Glaube ist doch im Alltag, einfach so.
    Du sprichst von Theologie. Ok, aber irgendwie kommen die beiden gut miteinander aus, denke ich.

  7. Hase Says:

    „Jörgs Theologischer Weblog für Kopf und Herz“

    du triffst mit deinem Beitrag genau den Titel deines Blogs

    Interessante Gedankengänge

  8. pandorasshowcase Says:

    Ok, für Fragen scheint es schon zu spät und die entsprechenden Hirnareale haben sich bereits schlafen gelegt. Müssen aber für mich zu diesem Zeitpunkt glaube ich noch überhaupt nicht sein. Ich bin einfach jedes Mal froh, wenn ein Theologe sich aufmacht, hinterfragt, was er da so gelernt hat, zerpflückt hat, bis kaum noch zu erkennen war, womit man denn eigentlich angefangen hat.

    Ich glaube schon, dass Theologie zu komprimieren ist. Es gibt ne Menge Komplexeres (wenn man etwas erfassen möchte, wozu der eigene Verstand schon per Definition nicht in der Lage ist) und doch ist da so viel, dass sich „in a nutshell“ erklären ließe und damit genau dorthin trifft, wo es soll.

    Sche-pannend 🙂

    • theomix Says:

      Wie, „jedes Mal froh, wenn“? 😯 Das ist doch die Aufgabe der Theologie in vielen Bereichen, zu fragen, zu hinterfragen, sich darum zu bemühen, „dahinter“ zu kommen… Und dass alle Antworten vorläufig sind. Sonst hätte man ja alle Arbeiten irgendwann abgeschlossen.
      Wenn du bei den mittlerweile 1.529 Artikel den Überblick bekommen möchtest: Die Kategorie „_Grundlegendes“ enthält das, was der Name sagt. So rein persönlich bis sachlich.
      Und noch ein herzliches Willkommen, Pandora! Schön, dass du hier gelandet bist!

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