Je älter jemand wird, um so mehr ist er oder sie festgelegt. Ist erst einmal der Beruf gewählt und die Ausbildung abgeschlossen, schließt sich vielleicht noch eine zweite an. Aber dann wird es eng. Wer in seinem Job unzufrieden ist und etwas Neues sucht, hat mit steigendem Alter immer weniger Chancen, woanders zu landen.
Man ist eben festgelegt. Das ist dann in manchen Kreisen gar nicht gut angesehen. Weil man sich ständig verändern müsse. Darum hier drei positive Aspekte des Festgelegtseins:
Routine: In jungen Jahren hielt ich Routine für das, was nachlässig gemacht und lieblos aus dem Ärmel geschüttelt wird. Mittlerweile weiß ich: Routine ist gut und heilsam. Sie hilft, sich auf Neues einzustellen – es überrollt einen nicht mehr. Was ich kann, wird durch Wiederholung nicht schlechter. Außerdem wiederholt sich gar nichts hundertprozentig.
Sicherheit: Was fest ist, kann nicht so leicht wackeln. (Manchmal trotzdem, aber das weiß wohl jede/r, oder?) Und das Äußere wirkt auch wohltuend fürs Innere. Selbst-Sicherheit hängt irgendwie auch von äußeren Faktoren ab. (Wohlgemerkt, äußeren, nicht außengeleiteten. Damit kannst du mir jetzt nicht kommen, Psychofritz!)
Gelassenheit: wächst ja wohl aus beidem. Sie hält einen offen für Neues. Und gibt Ruhe.
Hier noch ein kleiner Hinweis zu einem Buch mit ähnlichen Gedanken.
22. 5. 2013 um 07:26 |
Das ist das, was ich an meinem Beruf so liebe, die Kunst lässt sich nicht festlegen und ist immer wieder neu und spontan. Routine und Sicherheit sind zwei Wörter, die der Kunst fremd sind.
Es ist ein hartes Leben aber ich möchte kein anderes Leben leben.
22. 5. 2013 um 12:30 |
Du hast ja eine Festlegung: deinen Beruf. Er macht dir Freude – das Beste, was dir passieren kann. Aber festgelegt bist du nicht in allen Bereichen. Das wäre ja schrecklich.
Und ich möchte wetten, es gibt andere Lebensbereiche, in denen du routiniert bist.
22. 5. 2013 um 15:25 |
Ja, es ist auch schön, wenn man sich bei der Arbeit an manchen Punkten reiben kann. Das bringt vorwärts!
22. 5. 2013 um 17:16
Klar. Kann ich bestätigen.
22. 5. 2013 um 09:18 |
Routine bietet zudem den Vorteil, dass man sich auf Neues bzw. Ergänzendes besser konzentrieren kann: Das „Standard-Programm“ kann fast ohne großes Zutun geleistet werden und für die wechselnde Raffinesse ist auch noch genügend Spielraum vorhanden. Besser geht es doch gar nicht.
22. 5. 2013 um 12:35 |
Genau. (Schöne Ergänzung. Danke!)
22. 5. 2013 um 09:35 |
Sicher sind hier keine Hamsterradgefühle gemeint…
22. 5. 2013 um 12:37 |
Ne, Burn-Out ist nicht das Thema. 😉
22. 5. 2013 um 09:46 |
gut gemacht 🙂
danke für den Beitrag mit Buchtipp !
gelassene Hasengrüße
22. 5. 2013 um 12:36 |
Winke, winke, Hase!
22. 5. 2013 um 12:33 |
Mhm. Mhm. Ja, aber … *nick*
22. 5. 2013 um 12:38 |
Ja, ja, so, so…
22. 5. 2013 um 14:58 |
Ja-ein… Einerseits hast du natürlich Recht, aber andererseits – ob jemand, der vierzig Jahre und mehr an einem Fließband stehend und acht Stunden täglich, fünf Tage die Woche immer wieder die gleichen Handgriffe verrichtend, deine Gedanken über die Vorteile der Festlegung teilen würde? 😉
22. 5. 2013 um 17:14 |
Wenn hier jemand kommentierte, der seit vierzig Jahren Fließbandarbeit machte, ergäbe das ein interessantes Gespräch. 🙂 Wobei ja nur das Stichwort Routine für mich sehr viel mit meinem Beruf zu tun hat. Ich kenne einige, die haben einen Broterwerb und finden ihren Aufschnitt in der Freizeit. 😉 Da wird sich die heilsame Routine auch in anderen Bereichen zeigen.
22. 5. 2013 um 17:14 |
Routine macht den Alltag leicht.
Doch genau dadurch bleibt Platz für Neues, Fremdes…
22. 5. 2013 um 17:16 |
So ist es. So soll es sein. 🙂
22. 5. 2013 um 18:49 |
Ich glaube, du schreibst eigentlich über ein schönes und heilsames Angekommensein. Selbst wenn dieses auch seine Hürden und Mühen und all das hat, ist es etwas Wertvolles, gewissermaßen ein sicherer Hafen.
Festgelegtsein ist – für mich zumindest – anders konnotiert: da hast du dann keine Alternative, auch dann nicht, wenn die Routinen nicht (mehr) gut und heilsam sind und die Sicherheit wackelt. Und das wäre ganz schön übel. Das wäre nämlich Unfreiheit.
Ersteres wünsche ich mir und jedem Menschen sehr. Das Zweite klingt für mich eher bedrohlich und nach „Zeit zu Gehen“.
22. 5. 2013 um 20:12 |
„Deine“ Festlegung klingt nach Festgenageltsein. 😯 Sonst deutlich be- und geschrieben. Ja!
22. 5. 2013 um 20:36 |
So ist es. Es ist immer gut, eine Alternative zu haben – nicht, weil es gesellschaftlich angeblich geboten ist, sondern um der Freiheit willen. Dann kann ich mich festlegen und nicht die äußeren Parameter.
22. 5. 2013 um 20:52
Natürlich legt auch der Zwang fest.
Und ich denke so, Gott ist der archimedische Punkt. Oder setzt ihn, das klingt aber nicht so schön.
24. 5. 2013 um 00:56
Und Gott setzte den archimedischen Punkt.
Doch, das klingt schön. Und wenn er ihn setzt und es nicht ist, kann er sogar noch selbst den Hebel ansetzen. Aber Atlas sollte er vorher warnen.
24. 5. 2013 um 13:00
Hu, jetzt schwirren die Bilder, dass die Grundfesten wackeln… 😉