Violettlärm

Beim Lesen im Spiegel stieß ich auf eine Meldung über die Kirchenfinanzen: der Staat buttere jährlich 19 Milliarden Euro in die Kirchen. Das „Violettbuch Kirchenfinanzen“ habe das offengelegt.

Es werden Einzelposten genannt, zum Beispiel: „Allein der Religionsunterricht kostete den Staat im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden“. Religion ist ordentliches Lehrfach, von der Verfassung garantiert. Ich weiß nicht, wie man die Kosten dieses Fachs herausrechnet. Vielleicht hat es der Spiegel-Redakteur im Buch gelesen und verschweigt es. Jedenfalls, Reli kostet Staatsknete, solange das nicht im Grundgesetz geändert wird.

Auch sehr schön der Satz: „Mit 3,9 Milliarden finanziert wurden christliche Kindergärten.“ Nun, der Staat hat die Pflicht freie Träger zu suchen. Ob das nun eine Kirchengemeinde, ein Elternverein oder die AWO ist: Wer immer Träger ist, er kriegt das gleiche Geld. Da versteh ich die Zählerei nicht.

Denn: Irgendwer muss es ja machen. Wenn die 3,9 Miliarden eingespart würden, müssten die staatlichen Stellen 5,4 Miliarden* selbst zahlen. Und „staatliche Stellen“ heißt ja, die Kommunen. Die plötzlich überreich sind und sich schon darauf freuen, diese Herausforderung zu meistern?

Irgendwer muss es machen: Der Staat sucht in vielen Bereichen sogenannte freie Träger, die ordentlich bezuschusst werden. Und der Zuschuss bedeutet auch eine Verpflichtung, denn die Träger müssen Auflagen erfüllen. Hier geht es nicht nur um Kindergärten, sondern auch um Altenheime, Krankenhäuser, Schulen oder Organisationen  in der Entwicklungshilfe.  Der  Staat gibt Zuschüsse, damit er es – für mehr Geld! – nicht selbst machen muss. Die Kirchen  nehmen es, wie die anderen auch. Was soll daran verwerflich sein?

Bleiben vorläufig 13,4 Milliarden.
Sicher wird es Posten geben, die besser nicht da wären. Die Diskussion in den Medien fängt ja jetzt erst an.

*5,4 Milliarden ist über den Daumen gepeilt. Es können auch 4,9 oder 5,1 Milliarden sein.

Und wie die EKD  die Lage sieht, steht hier.

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62 Antworten to “Violettlärm”

  1. OneBBO Says:

    Solche unsachlichen Rechnereien sind ärgerlich. Ein weiterer Beleg dafür, dass es vielen Journalisten gar nicht um ordentliche Berichterstattung, sondern nur um ein Sensatiönchen geht. Als gäbe es nicht genug Dinge, sich wirklich aufzuregen. Ich fände es prima, wenn du hier mal mehr über die Finanzen ausführen könntest, um die vielen Vorurteile, die überall rumgeistern, mal wieder auf einen sachlichen Sockel zu stellen.

    • theomix Says:

      Also, das Buch sieht sehr gründlich aus. Aber alles mit Antibrille. Der Autor ist Agenturleiter beim Humanistischen Pressedienst. Da muss er das ja schreiben! (Hübsch nach Markus 4,24)

      Ich bastel innerlich schon an einiges zum Thema.

    • rote Gräfin Says:

      Natürlich OneBBo, darum geht es doch Sensatiönchen aufzubauschen, damit jeder sich so ordentlich und richtig aufregt und zum Schluss keiner mehr weiß, worum es eigentlich in der Kirche und in unserer Gesellschaft geht.
      Nämlich dem Menschen seine Würde zu lassen. […]

  2. Wolfram Says:

    Da gehts im allegemeinen nur darum, dem Papst eins reinzuwürgen: „der lebt in Saus und Braus, und wir bezahlen das“. Die zweite Hälfte stimmt schon mal nicht (oder wenn, dann weil eine Menge Enteignungen kirchlicher Güter im 19. Jahrhundert immer noch nicht endgültig entschädigt sind, obwohl das schon ind er Weimarer Reichsverfassung vorgesehen war. Aber wie will man heute Grundstücke etwa im Zentrum Frankfurts oder Münchens entschädigen?), und die erste – nun, ich vermute mal, auch nicht.

    • theomix Says:

      Ja, es ist schon erstaunlich, wie undifferenziert man sein kann, wenn man Aufklärung betreibt…
      Natürlich sind auch die Folgen von 1803 (Reichsdeputationshauptschluss) im Buch erwähnt und natürlich war alles nicht so gemeint.

    • rote Gräfin Says:

      Wolfram, heißt das, dass damit die ev. Kirche aus dem Schneider ist?
      Ich meine es geht auch darum und da können sich beide Kirchen ganz gehörig an die eigene Nase packen.
      Es geht um die Spannung zwischen Sein und Haben.
      Wo das Sein in beiden Kirchen bis zur Unkenntlichkeit degradiert wurde findet ganz einfach das Haben die Oberhand. Neid, Eifersucht und Hass feiern ihre Triumphe.

      • Wolfram Says:

        Wieso „aus dem Schneider“?
        Der Artikel verbreitet unsachliche Anwürfe, wie regelmäßig zu großen und kleinen Kirchenfesten im SPIEGEL üblich. Da gar keine Fakten vorliegen, ist auch keiner „im Schneider“.

        Und warum ich von der katholischen Kirche gesprochen habe? Weil die – teils selbstverschuldet – gern als „die Kirche“ bezeichnet wird, unter Ausblendung sämtlicher anderen Kirchen. Auch ich habe schon Austrittsbriefe in der Hand gehabt, wo jemand aus der evangelischen (!) Kirche austrat wegen der Äußerungen des Papstes (von denen jeder halten mag, was er will – aber die er bitte im Original lesen möge und nicht in der medialen Verzerrung, die oft genug schon ein Verstoß gegen das 8. Gebot ist).

        Was deine Ausführungen nun damit zu tun haben, daß der SPIEGEL mal wieder gegen die Kirchen hetzt, weiß ich nicht – es sei denn, du wolltest ins gleiche Horn stoßen.

  3. mialieh Says:

    Typisch Spiegel!
    Ich bin dafür, dass in Zukunft der Physikunterricht von Messerschmidt-Bölko-Blom selbst bezahlt wird. Immerhin produziert die Schule ihren Nachwuchs.

    • theomix Says:

      Der spiegel zitiert nur, nur eben ungründlich.
      Und Berlin, Brandenburg und Bremen sind ja Vorbilder, RU einfach rauszuschmeißen und die Kirche sehen lassen, wie sie es dann machen. In den ExDDR-Ländern geht das ja, in Bremen war es nie anders, aber das GG ist eindeutig. Daher wäre es konsequent, Physik udn CVhemie auch rauszuwerfen und MBB und Bayer zu überlassen. Und wer macht deutsch? Brauichen wir das eigentlich noch? Lesen und schreiben reicht doch.
      Und: Ich dachte, Nachwuchs wird woanders produziert als in der Schule.

      • mialieh Says:

        Deutsch kann Sarrazin unterrichten! Von seiner Pension, die er vom Staat bekommt 😛 Oder Bertelsmann.

        zu „und“ – biologisch ja, wissensmäßig, nein.

        • theomix Says:

          Soll ich Frau Merkel vorschlagen, dich zur Reformministerin zu machen?

        • Claudia Sperlich Says:

          Bitte kein Deutschunterricht von Sarrazin!
          Deutsch ist eine wunderbar kraftvolle, ausdrucksstarke Sprache. Mehr als drei Seiten in Sarrazins Bestseller zu lesen, war mir nicht möglich – derart schlechte Satzkonstruktionen, triefende Larmoyanz und boshafte Halbwahrheit kann ich nicht ertragen.

      • Wolfram Says:

        Zu „und“: täusch dich nicht… 😦

        • mialieh Says:

          @theomix: Wenn Frau Künast Frau Merkel ist, dann vielleicht 😉

          @wolfram: ich täusche mich nicht. Ich habe die Geschichte der Modernisierung und der Trennung von Familie und Schule in vier Worten zusammengefasst, statt 4000 Zeichen zu benötigen. Das verlangt Entdifferenzierung.

        • Wolfram Says:

          Ich meinte mitnichten die Trennung von Schule und Bildung… sondern, was an praktischen Übungen auf Schultoiletten geschieht. 😦

        • mialieh Says:

          @claudia: wieso schreist du bei sarrazin und deutschunterricht auf? du meinst, das soll dann lieber der bertelsmann-konzern übernehmen? okay …………

          @wolfram: was außerhalb des unterrichts stattfinden kann mag deiner phantasie überlassen bleiben. ich berief mich hierbei vor allem auf die normalitätsannahme, dass kinder in der regel(!) in familien gemacht werden, ohne den ort der zeugung zu benennen. und schule in der regel zweckgebunden ist: an die vermittlung von normen und wissen.

        • Claudia Sperlich Says:

          @mialeh: ich meine, Deutsch sollte von Leuten unterrichtet werden, die Deutsch richtig gut können. (Und dachte mal wieder, das hätte ich, und zwar belegt mit Argumenten, gesagt…)

  4. Claudia Sperlich Says:

    Dank für diesen Artikel. Dem Theomixen seiner, nicht dem Spiegel seiner.
    Tja, der Staat zahlt Leuten Geld dafür, daß sie Kinder hüten und unterrichten – was natürlich schändlich ist, erstens könnte man die Rotzgören ja endlich mal sich selbst überlassen, und zweitens ist Bildung eh zu teuer… Aber das meinte der Herr Spiegelredakteur wohl nicht, oder?
    Fehlt noch ein Hinweis auf die teuren Immobilien der Kirche. Weil die einfach nicht auf den Trichter kommen, den Petersdom zimmerweise zu vermieten.

  5. interplanetar Says:

    Von Haus aus war ich kath. ging ab 2te Lj. in Kita, wo ich keinen Namen hatte. Ich war der Fuchs. In 7ter Klasse hatte ich ständig vor dem Pult des Kaplan zu knieen. Religion: „ungenügend“. Ich schrieb nicht Dogmen auf Fragen, sondern was ich dachte.
    Mit 18 J. Austritt.

    Ich machte viel später Aufnahmegottesdienst, in ev. Kirche mit, aus beruflichen Gründen (freiwillig gezwungen). Es schien immer noch besser wie kath..o. evangelikal, etc. werden. Das kannte ich schon aus Familie, bzw. sonstigem Kontakt. Bibeltreuer Ex-Schwiegervater war mit Kastrationsversuchen, religiösen Wahn, in Landesklinik.

    Als Mitglied nutzte ich den „Kirchenclub“ 15 Jahre nicht.
    Knapp 4 Jahre war ich derzeit Angestellte der Diakonie.
    Die Behinderten mussten dort den Kuchen, den der Landschaftsverband bereits gezahlt hatte, noch mal zahlen. Mit dem Geld ging der Heimleiter dann mit Ehrenamtlichen essen. Fixierung ohne richterl. Genehmigung, usw. waren dort üblich. Solches und Ähnliches habe ich in Berufspraxis viel erlebt. Letztlich geht es da doch nur um eigenes Ego. Schönes Soll-Programm, mehr war nicht. Rechte der Kunden, sah ich jedenfalls in kirchlichen Einrichtungen schlechter behandelt, wie in anderen. Altenpflegeausbildung, in Umschulungsmaßnahme….. Kirchen zahlten damals in der Ausbildung ca. 600,00 DM weniger wie AWO, DRK. Die Einrichtungen sämtlich von Privat-, Steuer-, Versicherungsleistungen finanziert, waren nicht billiger und nicht besser. Nach Studium wurden Sozialpädagogen von kirchl. Einrichtungen für Erziehergehalt eingestellt.

    Ich wurde selbstständig, mit ordentlicher Rücklage. Sonst hätte ich das nur mit Sozialamt geschafft. Geldeingang war völlig unregelmäßg und diesbezüglich war gegen Gerichtskasse nichts zu unternehmen. Zeitweise war dann aber Geldsegen, mit Folge entsprechend hoher Kirchensteuer.

    Sowohl Auseinandersetzung mit Glaube, wie mit Finanzen, fand später intensiver statt. Anlass: Zunächst Ahnen/Familienforschung, dann ein Sterbefall nach dem anderem in kath. nächster Familie. Dogmatisch, Fundamentalistisch war ohnehin nicht meins. Ich hatte noch difuse, nicht festlegbare Idee von höherer Macht, konnte mit Glaubens/Kirchenlehre aber nichts wirklich anfangen.
    […]

    • theomix Says:

      Herzlich willkommen, interplanetar! Diesen Kommentar wollte ich der Leserschaft nicht vorenthalten. ich behaupte nicht, dass es in kirchlichen Einrichtungen besser zuginge. Skandalöse Zustände sind skandalös, da gibt es nichts zu beschönigen. und du hast für dich deine Konsequenz gezogen. Nun gut.
      es ist die Frage, ob solche Zustände heute noch da sind. Ich habe keine Einrichtung in der nähe, für oder gegen das ich reden könnte.

      Wie du merkst, habe ich bei deinem Kommentar die letzten zwei Drittel gestrichen. Für die weltanschaulichen Details deiner Weltanschauung nutze bitte deinen eigenen Blog. Denn für eine Diskussion über solche Dinge halte ich diesen Blog nicht an allen Stellen geeignet.

      • interplanetar Says:

        Fallbeispiele waren aus den 90ern, Berichten könnte ich ab 70er bis heute. Buch muss nicht sein. Tendenz ist Verbesserung.

        Rechtsgültig
        gilt in der Demokratie die Verfassung, Vgl. GG, Art 5, Abs. 3 http://xlurl.de/41LF95 ,
        Allgemeine Erklärung der Menschenrechte – UNRIC – http://xlurl.de/dWdRE4, im Übrigen jeweilige Landesverfassungen.

        Solange deinem Blog keine Sonderregeln zu entnehmen sind, sind für dich keine Sonderrechte mit Zensur.
        http://dejure.org/gesetze/GG/5.html
        Ideenschutz ist im Urheberrecht nicht vorhanden. http://bit.ly/c9QDLZ,
        Glaubensschutz gibt es auch nicht.

        Weltanschauung?
        Wie schaut man die Welt an? Der Weltraum beginnt in 80-100 km Höhe. Ich interessier mich dafür. CalSky http://www.calsky.com/
        Das ist nur kleiner Ausschnitt.

        Deinen Glauben kann man nicht diskutieren.
        Mir reicht, wenn du authentisch und zuverlässig bist.

        • Wolfram Says:

          Wenn jemand in deinem Wohnzimmer Sachen erzählt, die du da nicht hören willst, dann sagst du ihm auch „erzähl das woanders“. Das ist aber keine Zensur.
          Das Zensurverbot bindet den Staat – und, wie Theomix schon geschrieben hat, niemand verbietet dir, in dein Blog zu schreiben, was du lustig bist. Es sei denn, es wäre gesetzlich verboten.
          Hier aber hat Theomix Hausrecht, denn ER – nicht du – ist vor dem Gesetz verantwortlich für das, was hier in die Kommentare geschrieben wird.

        • theomix Says:

          Wolfram hat es vorweggenommen: Ich bin kein Staatsorgan. Daher kann ich gar keine Zensur ausüben.
          Und da manche deiner Kommentare Beitragslänge haben, empfehle ich wirklich, sie als Beitrag auf deinem eigenen Blog zu setzen.

  6. Hase Says:

    Lieber Jörg,
    danke für Deinen Bericht heute, der ja für reichlich Diskussionsstoff sorgt.
    Ich lass alles einmal auf mich wirken……soviel für heute, um was dazu zu sagen 🙂 Gut, dass Du es erwähnst und damit Nachdenken anregst
    die Überschrift ließ mich zuerst was anderes vermuten
    liebe Grüße
    Erika

  7. interplanetar Says:

    Im Hinblick der Kirchenbauten zahlt der Staat Denkmalschutz.

    […]
    Es ist auch festgestelllt worden, dass die Luft, besonders in kath. Kirchen, schlechter ist, wie auf befahrener Straße. Das liegt am Kerzenruß etc. Mit dem heiligen Geist (Wind, Atem, Hauch) sieht es doch dann in Kirchen gar nicht gut aus. 🙂
    Mal abgesehen von absurden Lehren ist nebeneinander stehen, Beinchen usw. im Gleichschritt bewegen, eher keine Gemeinschaft.
    Das geht auch beim Millitär.

    • theomix Says:

      Ja, das wertet ja die Evangelen auf…

      Absurde Lehren? Na ja. Aber sonst eine nette Assoziation.

    • Claudia Sperlich Says:

      Die Denkmalämter sind pleite – noch schlimmer als Bund und Länder.
      Nur ein Beispiel:
      Als im Schloss Charlottenburg zu Berlin (kein Sakralbau, sondern ein nach dem 2. Weltkrieg meisterhaft restauriertes Barockschloss und Museum) vor wenigen Jahren ein Wasserschaden Decke und eine Wand der Goldenen Galerie furchtbar in Mitleidenschaft gezogen hatte, fragte ich, wann das restauriert wird. Die Antwort war ein Achselzucken, ein trauriger Blick, und: „Wenn das Denkmalamt es sich irgendwann mal leisten kann…“.

      Das ist der Normalzustand der Denkmalämter. Bei denkmalgeschützten Sakralbauten ist seit langem üblich, daß die Kirchen die Renovierung durch Spenden finanzieren – wenn es denn klappt – und das Denkmalamt daran nur durch Gutachter u.dgl. beteiligt ist.

      Es ist abzusehen, daß Gesamtkunstwerke wie die großen romanischen und gotischen Kirchen in nicht allzu ferner Zukunft vom Küster mit Wellblech und Dachpappe geflickt werden.

    • theomix Says:

      Claudias Beitrag erinnert mich daran: Der Denkmalschutz zahlt uns keinen Cent für die romanische Kirche, die unter Denkmalschutz steht. Es gibt Zuschüsse für Baumaßnahmen. Wenn man sie rechtzeitig vorher beantragt.

  8. werner Says:

    Jörg , da hast ja ein Kapitel aufgeschlagen aus der Abteiluing „Leiden an und mit der Kirche“
    Leiden AN der Kirche, weil es (durchaus in beiden Kirchen) solche Zustände gibt, wie sie interplanetar und andere erleben mussten und zu recht beklagen – und Leiden MIT der Kirche, weil diese Klagen – wie zum Beispiel im (Zerr-)Spiegel – überzogen dargestellt werden und bei vielen dann Wasser auf kirchenfeindliche Mühlen sind.

  9. dubiator Says:

    Sooo ein großer Artikel und sooo viele Kommentare zum Violettbuch – und außer Nic hat es noch keiner gelesen.
    Da schlage ich doch glatt eine Ergänzung des 8. Gebotes vor: Bevor du Zeugnis ablegst, mache dich sachkundig.
    Da ich mit dem Violettbuch auch noch nicht durch bin, halte ich mich zunächst mit Argumenten zurück.
    See You later…

    • mialieh Says:

      also das finde ich anmaßend. Denn die meisten Kommentare beziehen sich doch auf den Spiegelartikel und nicht besagtes Buch. Oder sie beziehen sich auf die Kirche allgemein. Und außerdem sind wir hier nicht im theologischen Debattierclub, für den man erst mal seine Lektürehausaufgaben gemacht haben muss, sondern auf einem Blog, bei dem man, wenn der Blogwart einen nicht anmahnt zu einem Thema auch frei assoziieren darf oder „Fitzliputzli“ hinschreiben darf, wenn man das will…

      • dubiator Says:

        Aber gewiß doch gebietet die Meinungsfreiheit, besonders hier im Netz, dass man überall auch Fizliputzli schreiben darf.
        Ich hatte mir nur leider aufgrund des Titels und der Erwähnung des Violettbuches im ersten Absatz die falsche Hoffnung gemacht, ein wenig Substanz auch aus den Kommentaren zu schöpfen – tut mir leid.

        • mialieh Says:

          Ja, wenn falsche Hoffnungen enttäiuscht werden, reagieren viele arrogant und erheben sich über andere. Da ist man schnell mal dabei anderen Substanzlosigkeit vorzuwerfen, ohne sich selbst mal zu hinterfragen… Wo ist dein substanzieller Beitrag???

    • theomix Says:

      Herzlich willkommen, Dubiator! Wie Mialieh schon vorwegnimmt, ist dies kein Kommentar zum „Violettbuch“, sondern zum Spiegelartikel. Vielleicht kannst du ja das Rätsel lösen, wie sich die 1,7 Milliarden für RU zusammensetzen.
      ich bin erstaunt, dass du ethische Maßstäbe auf andere anlegst, die du für dich selbst ablehnst. Oder meinst du DEIN 8. Gebot? Also hier hat niemand behauptet, „es hätte einer Fleisch geklaut, mit ‘nem Weib gepennt oder die Antilope verfehlt“.

      • dubiator Says:

        Danke für das freundliche Willkommen, lieber theomix. Ich kann das Rätsel der Finanzierungsberechnung des RU nicht lösen. Brauch ich auch nicht, denn das hat Frerk schon gemacht (siehe Violettbuch Kirchenfinanzen S. 144ff).
        Du hast Recht, die Moralvorgaben eines eifersüchtigen Gottes, der die Schuld seiner Feinde an deren Söhnen bis in die dritte und vierte Generation verfolgt (vgl. Exodus 20; 1-21) lehne ich tatsächlich ab. Unsere Gesellschaft fußt dank der Aufklärung unterdessen tatsächlich auf weiter entwickelten ethischen Maßstäben. Aber was ist falsch daran, sich sachkundig zu machen? Hab mich da unglücklich ausgedrückt: Das ist natürlich kein Gebot, sondern allenfalls eine Empfehlung.

        • theomix Says:

          Na, da solltest du das Gemeinte im Gesagten erkennen und einfach verraten, was der Herr Frerk schreibt…
          Natürlich geht es um sachkundig machen. Das verlangt die intellektuelle Redlichkeit. Daher habe ich mich auf den Spiegel-Artikel bezogen. Im Netz befindet sich wenig, ein kurzer Auszug und das Inhaltsverzeichnis, beide als PDF vom Verlag. Und viele Rezensionen. Ich will dann nicht aus vierter Hand berichten.
          Allerdings habe ich die Farbe Violett auch für den Titel benutzt. Das liegt am thematischen Zusammenhang.

        • OneBBO Says:

          Ich selbst bin, wie regelmäßige Kommentatoren dieser Seite wissen, weder kirchlich noch gläubig. Pro-kirchliche oder ähnliche Attitüden kann mir also niemand vorwerfen.

          Sätze wie „Unsere Gesellschaft fußt dank der Aufklärung unterdessen tatsächlich auf weiter entwickelten ethischen Maßstäben.“
          finde ich unerträglich arrogant und intolerant. Wenn ich den Umgangston, um mal ganz konkret zu werden, in YouTube beobachte, kann ich da keinesfalls höher stehende ethische Maßstäbe entdecken.

          Würde theomix entsprechende Sätze formulieren, würden die „Gottlosen“ in Heerscharen über hin herfallen :-.)

        • theomix Says:

          In der Tat, das Schreiben hier und Kommentieren ist manchmal eine Übung in Selbstdisziplin. Der Dubiator liebt es ein bisschen polemischer als ich, aber damit komme ich bislang klar. Ich bin auf eine Antwort gespannt.

  10. theomix Says:

    Willkommen, Nic! Herzlichen Dank für Trackback/ Pingback. Wenn ich den Beitrag richtig wahrnehme, vertrittst du auch die Hermeneutik der böswilligen Unterstellung.
    Zu deinem Beitrag:
    Zumindest in §10 Kindertagesstättengesetz Rheinland-Pfalz gibt es die Pflicht, freie Träger zu suchen. Absatz 2: „Findet sich kein Träger der freien Jugendhilfe für einen im Bedarfsplan vorgesehenen Kindergarten, ist die Übernahme der Trägerschaft Aufgabe der Gemeinde als Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung.“

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