Persönliche Betrachtung
Der Espresso heute morgen hat einen Geschmack von Zimtsternen:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!
Psalm 24,7
Das kann passieren, dass so ein Vers für uns mit einer bestimmten Jahreszeit verbunden ist und dann irgendwo im Jahr auftaucht. Aha, denke ich mir jetzt, dieser Vers ist nicht nur im Advent gut.
Hier in diesem Psalm wird Gott begrüßt. Wo und wie begrüße ich ihn? Advent hin oder her, im Adventshit Nr. 1, einer Vertonung dieses Psalms (und des Evangeliums vom 1. Advent) heißt es in der letzten Strophe:
Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
sei ewig Preis und Ehr.
Den Heiland ins Herz lassen – das kann ich mir einfacher vorstellen als in die ganze Welt.
Bei mir soll es anfangen? Warum nicht? Gnade und Freundlichkeit bringt er mit.
Daran erinnert auch das zweite Tässchen, der Lehrtext aus dem Neuen Testament:
Zachäus stieg eilend herunter und nahm Jesus auf mit Freuden.
Lukas 19,6
Zachäus, der Halsabschneider und Gewinnler, der kleine Mann, der ganz groß rauskam. Dem die Leute endlich mal zeigen konnten, was sie von ihm hielten. Der deswegen auf den Baum kletterte, als Jesus vorbeizog. Der darf Gastgeber sein.
Wenn er zu so einem Unsympathikus geht, dann kann ich ihn auch durch die Herzenstür lassen. Freundlichkeit und Gnade kommen mit. Mut ist in seinem Gefolge. Witz und Humor. Und die frohe Sicht auf alles ringsum. Da ist der Heilige Geist, sein Kompagnon, auch noch mit von der Partie und zeigt uns einen guten Weg, eine Perspektive fürs Leben.
Und den Skeptikern und Agnostikern unter meinen Leserinnen und Lesern:
Dann wählt euch eben Freundlichkeit, Mut und Humor aus. Das ist für heute schon ein ordentlicher Schluck vom schwarzen Muntermacher.
Schlagwörter: Advent, Espresso, Geist, Heiland, Jesus, Losungen
20. 3. 2009 um 07:34 |
Guten Morgen, lieber Jörg,
habe auch gleich an Weihnachten gedacht, aber nur weil das an Weihnachten gesungen wird, beim zweiten mal durchlesen, kann es auch zu jeder Zeit gesungen werden.
Ich habe gesungen letztes Wochenende auf einem Gospelworkshop,drei Tage lang Gospel „gelebt“,Workshop vermittelt neue Aspekte des religioösen Chorgesangs – stand so in der Zeitung.
Unsere Lieder
Our god is an awesome God
Lord hold me
bless the lord oh my soul
our god reigns
my desire
someday
I need you to survive
bei einem Abschlusskonzert in der vollbesetzten Kirche haben wir Gottes Gegenwart gespürt, ich muss manchmal an Deine Worte denken, als Du mir schriebst, ich glaube, das Gottes Geist durch dich geflossen ist.
Es war ein wunderbares Erlebnis.Bei dem Lied „I need you to survive hielten sich alle Menschen in der Kirche und im Chor (100 Sänger) an den Händen und es wurde an die Opfer des Amoklaufs gedacht.
Schauer liefen mir über den Rücken.
DANKE für den Espresso
alles Gute für Dich
♥-lichst Erika
20. 3. 2009 um 10:21 |
Liebe Erika,
ich kann mir vorstellen, da lebt die Seele, lebt das Herz auf. Es klingt wirklich bewegend. Einen schönen Tag dir! Herzlich, Jörg
20. 3. 2009 um 22:26 |
Lieber Jörg,
ich glaube, dass die Tür zum Herzen immer von dem Träger des Herzens selbst geöffnet werden muss, wie es auch Deine beiden Espressi ausdrücken. Ich persönlich empfinde es als wundervolle Bereicherung, Menschen in mein Herz zu lassen (und bin dabei zum Glück auch bisher kaum enttäuscht worden). Und ist es nicht so, dass wir, wenn wir einem anderen Menschen unser Herz öffnen, wir auch immer ein bisschen Gott mit hineinlassen, ob wir es nun so nennen wollen oder nicht?! Ich finde das sehr schön!
Liebe Grüße,
Mareike
@ Erika
Liebe Erika,
Dein Kommentar hat mich sehr bewegt! Ich kann mir die Stimmung während Eures Gedenkliedes sehr gut vorstellen, und auch all Deine anderen Empfindungen kann ich sehr mitempfinden, zumal ich selber auch im Chor singe, wenn auch zurzeit in einem weltlichen. Schön, dass Du uns teilhaben lässt!
Liebe Grüße,
Mareike
20. 3. 2009 um 22:38 |
Liebe Mareike,
eben ein guter Weg, wenn sich das Herz öffnet. Schön, wie du es beschreibst.
Herliche Grüße, Jörg
20. 3. 2009 um 22:43 |
lieber Jörg,
irgendwer hat einmal gesagt, unser Herz soll wie eine Lotusblume sein, die sogar den abstoßendsten Käfern Unterschlupf gewährt
und dabei nichts von ihrer Schönheit einbüßt….
liebe grüße
elisabeth
20. 3. 2009 um 22:54 |
Liebe elisabeth,
ein schönes Bild. Aber ich meine: das Herz soll nicht sein, das Herz ist… Wird es herausgefordert und der fiese Stinkekäfer kommt, dann wird es schon das Richtige tun.
Herzhaft herzliche Grüße, Jörg
20. 3. 2009 um 23:01 |
da hast du aber wirklich recht…
weiß ich, was ich sag, wenn der plötzlich vor der Tür steht?
der Stinkekäfer
20. 3. 2009 um 23:13 |
erst mal nachsehen, könnte ja der freundliche Heiland sein. Oder hat er sich verkleidet?
20. 3. 2009 um 23:35 |
@mareike: vielen Dank für Deine lieben Worte, die viel Gefühl ausdrücken, ich spüre auch wer ein offenes Herz hat, wenn man dafür sensibel ist, geht das ohne Worte…..
für Dich das schöne Lied (auch für die anderen, wer will)
Liebe Grüsse
Erika
21. 3. 2009 um 10:39 |
Ja, Danke, Erika, dass du uns das Lied zugänglich machst.
Herzlich, Jörg
21. 3. 2009 um 12:19 |
Lieber Jörg,
ich versuche eigentlich meistens Freundlichkeit und Humor zu wählen. Nur manchmal hilft es nichts. Zum Beispiel bei mir auf der Arbeit in Züri: es gibt freundliche und humorvolle und es gibt MobberInnen, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Also mit deinen Worten: was macht man mit denen, die selbst nichts in ihr Herz lassen, nur auf ihren Vorteil bedacht sind und denen egal ist, dass sie einen verletzen? Bei Jesus läuft das natürlich alles mal wieder ideal. Der setzt sich mit dem Ekel an einen Tisch und kehrt selbst in ihm das Beste raus. Ich habe andere Erfahrungen gemacht und mache sie täglich…
Merle
21. 3. 2009 um 20:28 |
Liebe Merle,
die Mobber und Fiesmöppinnen kriegen jedenfalls keinen Platz im Herzen. Da soll ja der Heiland rein – der vielleicht ideal, aber nicht sanft ist. auch Grenzen ziehen konnte er ganz gut. Und das ist ja auch bei deiner Frage dran, denke ich mal: eine Grenze ziehen…
Beim Z. auf dem Baum hat er seine Chance erkannt. Andere nannte er „Schlangen und Otterngezücht“. Und ob die Händler im Tempel nach der Tisch-Umstoß-Aktion hinterher noch einen trinken mit Jesus gegangen sind, bezweifle ich doch sehr. Diese Seite gibt es doch auch.
Das Spektrum der Möglichkeiten offen halten – das scheint mir in so einer Lage das Wichtigste.
Viel Erfolg damit, Grüße, Jörg
22. 3. 2009 um 11:56 |
@ Erika
Liebe Erika, jetzt habe ich einen richtig dicken Rührungskloß im Hals und kann das, was Du über Euer Konzert schreibst, noch mehr nachempfinden. Das ist ein wunderschönes, zu Herzen gehendes Lied! Danke dafür!
Liebe Grüße,
Mareike
22. 3. 2009 um 12:15 |
*freu* liebe Mareike, alles Liebe Dir und Deiner Familie.
Liebe ♥-liche Grüsse von Erika
22. 3. 2009 um 13:04 |
@theomix: Grenzen setzen… nach meiner Erfahrung wird dieser Ausgewogenheit in der Kirche wenig Raum gegeben. UNd meine Erfahrung war da überhaupt, dass man immer zu denen gehörte, die es falsch gemacht haben.
Es gibt auch ein schönes Wilhelm Busch Gedicht, das mir da einfällt (hier wird ja auf Gereimtes gestanden, sehe ich 😉 )
Wer andern gar zu wenig traut
hat Angst an allen Ecken
wer gar zu viel auf andre baut
erwacht mit Schrecken.
Es trennt sie nur ein leichter Zaun
die beiden Sorgengründer
zu wenig und zu viel Vertraun
sind Nachbarskinder.
22. 3. 2009 um 22:27 |
@Sicht-Feld:
Ja, ging mir ähnlich.
@mialieh:
ein schönes Busch-Gedicht hast du da ausgegraben.
Abgesehen von der Tragikomik, die den Zeilen zuvor anhaftet: ich habe andere Erfahrungen gemacht. Aber es hat schon eine Weile gedauert, bis ich die innere Festigkeit hatte das umzusetzen. Und äußerlich natürlcih auch die richtige Position.
Aber ich sag dir, wenn der Heiland selbst Grenzen zieht, dann dürfen die NachfolgerInnen auch da keine Weicheier sein, um das mal so zu sagen…