Ein göttlicher Roman:
Catherine Jinks, Teuflisches Genie
Eigentlich ein Jugendbuch, aber auch für Erwachsene geeignet. Eine verrückte Geschichte voller Wirrungen. Ein kleiner Junge, der so begabt ist, sich in Hochsicherheitsnetze einzuhacken, wird einem Psychologen anvertraut, der ihm über vieles im Leben die Augen öffnet. Cadel Pigott entwickelt sich zum Verstellungskünstler und lernt schnell die Grundregeln seiner Existenz:
Regel Nummer 1: Lass dich nicht erwischen.
Regel Nummer 2: Streite alles ab.
Regel Nummer 3: Traue niemandem.
Das Verwirrspiel steigert sich, nebenher lernt man verrückte Charaktere kennen, wie etwa Gazo – der Junge, der so stark transpiriert, dass er Schutzanzug mit Glashelm trägt. Das ist nicht das einzig Verrückte. Die schauerliche Lösung taucht erst am Schluss auf – wie sich das für einen spannenden Roman gehört. Die Handlung ist erst etwas absonderlich, dann verrückt, und irgendwann ist es so spannend in Cadels Welt, dass man dem Ende entgegenzittert.
Und die Regeln bewähren sich 🙂
Schlagwörter: Buch, Catherine Jinks, Roman
24. 2. 2009 um 09:03 |
Das hört sich irgendwie interessant an.
Danke Dir . Nachdem ich schon den Wumbaba erworben hab und meine Tochter sich auch köstlich amüsiert, sollt ich mal einen Blick darein werfen. Ich kann mir es ja mal ansehen, gehe immer nach Englisch am dienstag in eine Buchhandlung, dor t kann man gemütlich Bücher lesen, Espresso trinken , WC gibt´s auch , CD´s kann man sich in einer gemütlichen Ecke anhören, dort kann man so richtig die ZEIT vergessen.
(Buch-Habel, Mainz)
Heute ist aber noch Fassenacht, da gibt´s kein Englisch und keine Buchhandlung. Sonst kann ich auch noch in die ATEMPAUSE gehen(hab schon mal darüber berichtet, Werner wusste es besser) Dem Werner schicke ich gute Gedanken bei seiner Hungertuchwallwfahrt, hört sich wirklich interessant an, hab mal nachgeschaut.
Alles Gute für heute
Erika 😀
24. 2. 2009 um 09:06 |
natürlich: Wallfahrt das eine w war zuviel………
😆 8)
24. 2. 2009 um 09:36 |
@erika: Hast du schon mal überlegt, einen eigenen Blog zu machen? Da kannst du nicht nur die Ergebnisse deiner detektivischen Arbeit vorstellen, sondern uns dann vielleicht auch verraten, wie du das alles rausgefunden hast und wir können dann bei dir ein kleines Examen als Hilfsdetektive machen 🙂 „Erika Columbo“ oder „Erika im Detekteitaumel“ 😉
24. 2. 2009 um 11:44 |
Aha, damit kann ich nicht viel anfangen.
Mit einer solchen Haltung zerstören sich viele Familien selber. Da habe ich dann schwer was dagegen. 😦
24. 2. 2009 um 13:18 |
@Erika:
Dann musst du besser auf die ZEIT aufpassen, vor allem, wenn du sie schon bezahlt hast. 😉
@onebbo: Du bist bestgimmt die nochundzigste, die ihr das vorschlägt. Ich meine das ja auch, aber bislang war kein Blog in Sicht.
@rotegraefin:
Von allem, was du schreibst, ist klar: du selbst hast lange genug mit solchen Verwirrspielen gelebt und musstest sie bei anderen mitbekommen. Da verstehe ich, wenn hier für dich „der Spaß aufhört“.
24. 2. 2009 um 13:22 |
Hört sich wirklich gut an. Gibt es das Buch in unserer Bücherei?
24. 2. 2009 um 13:30 |
Es IST gut. Und es ist in jeder guten Bücherei über Fernleihe zu bekommen…
24. 2. 2009 um 14:19 |
@theomix
Danke für Dein Verständnis
Regel Nummer 1: Lass dich nicht erwischen.
Regel Nummer 2: Streite alles ab.
Regel Nummer 3: Traue niemandem.
Ich weiß nicht, dass sind doch Regeln die allgemein sowieso schon zur Zeit in unserer Gesellschaft gelten. Ich finde es ist da och schon ein Wunder, wenn wir überhaupt noch Vertrauen und Ehrlichkeit begegnen.
Die drei Regeln sind Regeln für eine untergehende Gesellschaft. Ich bin dabei wo immer sie mir begegnen zu durchbrechen.
24. 2. 2009 um 17:00 |
Ich verstehe das Buch auch als Persiflage auf unsere Gesellschaft. Inklusive Untergang. Cadels Tragik ist, dass er einfach nur normal leben will, aber einige ganz scharf sind auf seine destruktiven Begabungen…
24. 2. 2009 um 17:38 |
@Erika
Viele Grüße an die alte Heimat
HELAU
@theomix
ich werde dieses Buch vermutlich zum nächsten Geb. meiner Tochter kaufen (und dann selbst lesen, wenn sie es erlaubt)
24. 2. 2009 um 17:49 |
Ich kenne es noch einen Tick besser.
Die konstruktiven Begabungen voll ausnutzen bis zum geht nicht mehr, und sich zum nützlichen Idioten machen lassen
Nach Möglichkeit einen dann noch bemitleiden und klein halten, um die eigene Position zu stärken.
Damit dann das Opfer-Retter-Verfolger-Spiel weitere gute Nahrung bekommt.
Vielleicht gucken wir doch mal ganz schön dahin, wo und wie die Verwirrung entsteht.
1. Es wird ein Verbot ausgesprochen: “Du darfst nicht” ist da ganz beliebt.
2. Es wird mit Tod gedroht.
3. Das Verbot wird übertreten alle verstecken sich und keiner übernimmt Verantwortung.
4. Bei Entdeckung der “Schandtat” wird der Ausschluss angeordnet.
Ende des 1. Aktes
1. Einer wird ignoriert. Einer wird vorgezogen.
2. Der Ignorierte wird wütend und sinnt auf Rache.
3. Er wird gewarnt, seine Tat auszuführen.
4. Der Bruder/Schwestermord wird ausgeführt.
5. Der Mörder, der Furcht wird geschützt.
Ende des 2. Aktes
Die Verwirrung ist komplett und niemand weiß mehr was richtig ist. Siehe 1. Akt.
Als theomix würde ich es mal ganz einfach mit der Wahrheit probieren, die uns bekanntlich ja frei macht.
24. 2. 2009 um 17:55 |
@rotegraefin
Vielleicht ist das nicht der Stoff für deinen Lieblingsroman. Und das tönt alles schrecklich, was du schreibst, wenn du es im wahren Leben erlebt hast. Aber Ironisierung, und so habe ich Theomix verstanden, ist ja auch ein Mittel, um sich gegen die herrschenden (verlogenen) Verhältnisse zu wehren. Das sagen ja auch die Dekonstruktivistnnen…
Und: ein Roman wäre kein Roman, wenn er nicht Fiktion wäre, sondern Dokumentation…
24. 2. 2009 um 17:57 |
@mialieh: Gute Idee….. gerade pubertierende Mädels und Jungs sind schwer zu beschenken, ich werde das auch „ear marken“!
24. 2. 2009 um 18:10 |
@mialieh:
Und im April kommt schon Band 2: Teuflisches Team.
Satire, und somit auch Ironie, ist auf seiten der Herrschaftskritischen. Kann aber auch von jeder Seite benutzt werden. Schafft Distanz und kann dadurch heilsam sein. (So, wie Meerrettich auch die Nase frei machen kann…)
@rotegraefin:
Was du beschreibst, systematisert eine Realität, aber der Roman ist, wie mialieh zurecht sagt, Fiktion. An einigen Stellen auch durch übertriebene Darstellung der Realität. Aber letzten Endes um als Kirmi zu enden.
@onebbo:
Kam hier im Hause überaus gut an; es wurde auch schon nach weiteren Bänden gefragt (siehe oben, an mialieh).
24. 2. 2009 um 18:16 |
@theomix: Ich hatte an die Tochter meiner Klavierlehrerin gedacht, aber das interessiert hier sicher niemanden 🙂
24. 2. 2009 um 20:18 |
So will ich das nicht sagen, aber es kennt sie niemand in der Blogwelt. (Gegenbeweise hier auf die Kommentarseite!)
24. 2. 2009 um 23:09 |
@mialieh
Ich hab vor 20 Jahren schon einmal gesagt, andere Leute lesen Romane. Ich erlebe sie.
In sofern bin ich eine echte Romantikerin.
@theomix
Ja es beschreibt die „Realität“. Aber eine Realität, die die Abhängigkeit von Gott außer acht lässt. Mit dieser merkwürdigen und Menschen verachtenden Realität, sorgen wir regelmäßig dafür, das Reich Gottes welches da ist, zu verhindern.
Diese „Realität“ ist ein absolut schlechter Traum. Es wird Zeit, dass wir daraus erwachen. Diese „Realität“ beschreibt seit Adam und Eva die Erbsünde, von der mir bis jetzt niemand erklären konnte, worum es dabei eigentlich geht.
Diese Gebote und der Umgang mit diesen Geboten sollte jeder Mensch für sich und sein Leben überprüfen und eben nicht ignorieren sondern wahrnehmen wie sehr diese Gebote dem Leben dienen oder eben Leben in den großen Molochloch der Lüge vernichtet wird.
25. 2. 2009 um 08:34 |
@theomix: Meine ZEIT ist umsonst 😀
@onebbo:darüber hab ich mich schon geäußert, man muss es nur „finden“
@mialieh: HELAU, ja ich weiß, du hast in Mainz studiert
Aschermittwochsgrüße
Erika 😆
25. 2. 2009 um 09:28 |
@ Erika: ich habe ja nicht nur in Mianz studiert, ich habe da auch 16 Jahre gelebt und meine Kinder bekommen und sie sind dort eingeschult worden… da ist Halle fastnachtsmäßig doch ein krasser Gegensatz, was besonders für die Kids doof ist. Meine jüngere Tochter sagt immer an Fassenacht: Wenn ich erwachsen bin, ziehe ich in eine Fassenachtsstadt! Naja, sie soll froh sein, dass sie nicht in Zürich ist. Da wird nämlich gar nicht gefeiert!
25. 2. 2009 um 09:42 |
@mialieh: danke Dir, ich wohne in der Nähe von Mainz, bin aber dort zur Schule gegangen (Handelsschule Gustav-Stresemann Wirtschaftsgymnasium),wir haben in Finthen gewohnt mit den Kindern bevor wir in der Nähe von Oppenheim in einem Blumenort gebaut haben, mein Heimatort, so bin ich wieder zurück zu meinen Wurzeln….
Es ist sehr schön hier, auch die Bahnverbindung ist sehr gut, Mainz, Worms, Mannheim , frankfurt….. alle 30 Minuten. Kulturell haben wir hier auf dem Land auch sehr viel, ne Freundin aus Wiesbaden sagte mal, was es bei Euch alles gibt. Kulturprogramme im Rathauskeller und im historischen Museum Kleinkunstkeller….
Liebe Grüße Erika
wohnst Du in Halle oder Zürich????
25. 2. 2009 um 10:41 |
zurzeit in beiden städten:-) bald aber wieder nur in h.
25. 2. 2009 um 10:43 |
😆
danke dir
25. 2. 2009 um 11:07 |
@rotegraefin:
Die jüdische Exegese bestreitet die Erbsünde. Da ist es nach der üblen Wirkungsgeschichte erwägenswert ihr zu folgen.
@mialieh und Erika:
Von Australien nach Rheinhessen. Dort hätte der Roman nicht spielen können. Vielleicht gerade noch in Mainz, Oder Frankfurt.
25. 2. 2009 um 13:01 |
@theomix,
wie interessant und wieso haben die Christen diesen Mist uns eingebrockt?
Wieso lassen wir uns immer noch Erkenntnis verbieten?
Warum schämen wir uns, wenn wir was erkannt haben und verstecken uns dann?
Warum schiebt dann jeder die Schuld auf Gott,die Frau, die Schlange oder welche Ausreden uns dann noch einfallen?
„Warum schlug der Deibel seine Großmutter?“ fragte meine Ma schon mal nach ratlosem Achselzucken kam: „Weil sie keine Ausrede wußte.“ und dann etwas grimmiger fügte sie hinzu: „Dich wird er nicht schlagen, du weißt immer eine.“
25. 2. 2009 um 16:59 |
Ach du lieber Augustin: Besagter ist schuld an der Erbsünde. Wobei natürlich die jüdische Auslegung gegen Augustin gerichtet ist.
Das (einzig) Positive an der Erbsünde: Sünde ist universell und unausweichlich.
Eigentlich ist die Erbsünde aufgehangen an Gen 1 – 3 seit 100 Jahren exegetisch nicht mehr haltbar. Aber manche systematische Theologen scheinen in Äonen zu denken.
25. 2. 2009 um 17:14 |
ja, sie sollten nicht in Anionen, sondern lieber in Kationen denken. Das ist doch viel positiver!
25. 2. 2009 um 17:25 |
Also was das mit in Äonen denken zu tun hat verstehe ich nicht!
Ich weiß dass dieses Gedankengut fest verankert in den Köpfen von vielen Menschen ist und da will ich es aufdecken, damit es raus kann.
Widerspruch vom feinsten: Quatsch Gott ist universell und unausweichlich.
Sünde= Trennung von Gott lebt in unserer Einbildung und da muss sie wieder heraus. 🙄
25. 2. 2009 um 19:58 |
@mialieh:
Auch in der Theologie muss die Chemie stimmen, die drückt sich aber nicht in Ionen, sondern Äonen aus. so isset nu mal…
@rotegraefin:
Wer in Äonen denkt, nimmt 100 Jahre nicht wahr.
Wär Sünde nur Kopfsache, gäbe es keine psychischen Probleme deswegen.
Alternative: Gott lebt in unserer Einblidung und muss dort wieder hinein. Das glaube ich jedoch nicht…
25. 2. 2009 um 23:36 |
@theomix
Jetzt sehe ich mich falsch verstanden.
Die Sünde lebt in unserer Einbildung und da muss sie weider heraus.
Gott ist universell und unausweichlich! PUNKT
26. 2. 2009 um 11:19 |
@rotegraefin:
Natürlich ist Gott universell und unausweichlich (= Konsens) Aber die Sünde ist in meinen Augen mehr als nur „Kopfsache“, Einbildung. Eine negative Macht – wo immer sie ihren Sitz hat. So sehe ich das.
26. 2. 2009 um 13:16 |
Da gebe ich Dir völlig recht. Wenn sich bei mir eingebildet hat, und das hat es ganz tief, dass ich ein sündiger und schlechter Mensch bin. Dann will ich etwas wieder gut machen. Dann gibt es genügend Widerstände von außen, die mir genau diese Wiedergutmachung verweigern und unmöglich machen.
Das ist dann ein langer Weg mit viel Therapie mehr als 30 Jahre liegen hinter mir um zu begreifen, dass es tatsächlich Mächte gibt, die verhindern wollen, dass wir von unsern Sünden erlöste Menschen sind.
Die Einbildung geht tatsächlich durch alle Poren und Sinne. Da gebe ich Dir Recht. Die hat sich fest in den gepanzerten Körper (Wilhelm Reich) eines Menschen eingefressen, der sich vor zu viel seelischem Schmerz schützt.
26. 2. 2009 um 19:58 |
Lieber Jörg,
das hört sich nach so manchem Menschen an, den ich kenne.
Regel Nr. 1, 2 und 3.
Die ersten beiden sind ja auf irgendeine Art und Weise noch witzig, aber Regel Nr. 3?
Ich finde, da entgeht einem im Leben so manches.
Sonnige Grüße
Dori 🙂
26. 2. 2009 um 20:52 |
@rotegraefin:
So ein auf Dauer gepflegtes Sündenbewusstsein hat etwas Teuflisches. An dem Punkt finde ich auch Luther nicht ganz in Ordnung. Vor allem, wenn man sieht, sein heißgeliebter Paulus kennt keine Sünde für die, die in Christus sind!
Wenn die Einbildung sich so körperlich manifestiert, ist auch das Beenden der Einbildung nicht wie das Verscheuchen eines schlechten Traums.
@Dori:
Die Regeln gehören ja zum Roman, und sind keine Lebensregeln, die ich empfehlen könnte. Sie sind nur als Karikatur gut. Oder, das wird auch gestreift, zur Ausbildung von Spionen. Der Roman entwickelt eine Doppelbödigkeit, das es nur so rauscht. Aber er ist auch was – das vergaß ich oben zu schreiben – auch was fürs Herz. Aber wenn ich das ausführe, ist eine wichtige Pointe verraten…
Herzlich, Jörg