Die erste: Frau H., Anfang 80, bat mich telefonisch um einen Besuch. Ich kam und traf eine verbitterte Frau: Alle waren schlecht zu ihr. Niemand da, der seit dem Tod ihres Mannes etwas Gutes für sie tun wollte. Sie habe Pech mit jeder Haushaltshilfe, jede sei noch nach wenigen Wochen unzuverlässig geworden und habe sie bestehlen wollen. Ob ich nicht eine wüsste? Nein, ich wusste keine. Und wenn, hätte ich den Mund verschlossen. Hätte ich hier jemanden ins offene Messer laufen lassen sollen? Und ich wäre noch Schuld daran?
Der Tod ihres Mannes, so sah sie es, hatte sie aus dem Paradies geworfen. Und nun haderte sie mit dem Schicksal, dass sie um ihr Recht auf Glück betrogen sei. ein einzelnes Gespräch konnte dieser negativen Grundhaltung nicht abhelfen. Kurze Zeit darauf zog sie aus der Kirchengemeinde weg in ein Heim.
Ich frage mich seitdem, ob es ein Recht auf Glück gibt. Ich meine, es gehört zum Glück, dass es einem zufällt, geliehen wird.
Das ganze Gegenteil ein paar Tage später, bei einem Besuch im Krankenhaus: eine kleine schmale Frau, an die 90, versinkt fast in Kissen und Bettdecke. Ich begrüße sie, stelle mich vor. „Und, wie geht es Ihnen?“ „Danke, gut!“ Habe ich richtig gehört? „Und warum sind sie dann hier, wenn es Ihnen gut geht?“ „Ach, das, das ist das Alter. Mir geht es doch gut, ich habe zu essen, und hier kümmert man sich um mich. Wenn ich die schlimmen Bilder im Fernsehen sehe, wie da Menschen verhungern, dann merke ich, dass es ich es besser habe als die.“
Wie ganz anders nahm diese Frau ihr Leben. Sie sah in allem einen Anlass zur Dankbarkeit.
Seitdem rätsel ich, wie sich ein dankbares Leben gewinnen lässt, wie ich es vermeiden kann, ein unzufriedener Griesgram zu werden. Ich merke, Dankbarkeit lässt sich üben.
Bis dahin, dass ich einmal ein Schreibtraining daraus gemacht habe. In einer Phase, in der es mir dreckig ging, habe ich am Schluss jeden Tages 10 Dinge aufgeschrieben, für die ich dankbar bin, die gut gelaufen sind, die gut waren. Das hat geholfen.
Wenn sich jetzt die Dankbarkeit entwickelt, dann frage ich mich als nächstes, wie ich Selbstzufriedenheit vermeide. Ich weiß nicht, was die Ahnen empfohlen haben. Ich weiß nur: Bloggen hilft 😀
Schlagwörter: Dankbarkeit, Glück
24. 1. 2009 um 09:49 |
ja, man kann dankbarkeit und glück lernen, genau wie man undankbarkeit und unglück lernen kann. es gibt leute, die jammern immer. ob sie gerade im tolle urlaub waren („da war alles so teuer“), bei den schwiegereltern („die verwöhnen die kinder so“) oder über ihren mann. sehr beliebt ist da in argumentationen zu sagen „du verstehst mich nciht.“ denn was wirklich helfen würde (zu betrachten, was man hat und nicht, was man nicht hat), das ist nicht sehr beliebt).
in meinem näheren umfeld kenne ich einige leute, die immer übers geld jammern. aber: sie fahren in tolle urlaube, haben tolle häuser, die kinder tragen markenklamotten und haben teure hobbys. da wird immer über den abwesenden mann gemeckert (der das ganze geld verdient) und über alles, was man sich NICHT leisten kann (ein zweiter urlaub, noch ein auto usw.). paul watzlawick schreibt ja in der „anleitung zum unglücklichsein“ etwas ähnliches.
24. 1. 2009 um 11:47 |
Bei Menschen, die voll im negativen Morast sitzen, sind 10 gute Dinge schon zu viel, die finden sie nicht. Da wäre ein behutsamer Beginn bei 3 guten Dingen sicher empfehlenswerter. Wenn du nämlich schon so weit bist, dass du bereit bist, 10 gute Dinge als möglich zu betrachten, hast du die miese Klippe doch schon umschifft.
24. 1. 2009 um 12:40 |
Lieber Jörg,
Die guten Dinge aufschreiben ist sicher eine Möglichkeit, obs 10 sein müssen, da hab ich auch meine Fragezeichen.
Eine andere Methode wir in dieser kleinen afrikanischenGeschichte aufgezeigt:
Man erzählt sich die Geschichte von einer Weisen, die sehr alt wurde und tief glücklich lebte. Sie war eine grosse Lebensgeniesserin. Nie verliess sie das Haus ohne sich eine handvoll Bohnen einzustecken. Sie tat dies nicht, um die Bohnen zu kauen, sie nahm sie mit, um so die schönen Momente des Lebens bewusster wahrnehmen und sie besser zählen zu können.
Für jede Kleinigkeit, die sie täglich erlebte, einen fröhlichen Schwatz auf der Strasse, das Lachen eines Menschen, eine Berührung des Herzens, das Zwitschern eines Vogels, für alles was die Sinne und das Herz erfreute, liess sie eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei….
Abends sass sie zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Jackentasche. So führte sie sich selber noch einmal vor Augen, wie viel Schönes sie an diesem Tag erleben durfte und sie freute sich darüber sehr. Und sogar an einem Abend, an dem sie bloss eine Bohne zählte, war der Tage gelungen, es hatte sich gelohnt zu Leben.
Bohnenzählende Grüße
Werner
24. 1. 2009 um 12:58 |
Wenn ich mal davon absehe, dass wir im Zeitalter des „wir wollen alle positiv denken“ leben, fände ich auch folgenden Versuch interessant: Zusätzlich zu den Gut-Bohnen lassen wir für die schlechten Dinge, die uns widerfahren, Kieselsteine von einer Jackentasche in die andere wandern. Dann können wir jeden Abend zählen, wovon wir mehr haben.
24. 1. 2009 um 13:49 |
@Merle: Danke für die Impression. Es ist wohl verbreitet, zu jammern und zu klagen, Jammern auf hohem Niveau eben. Und der Hinweis auf Watzlawick. Der ist ja quasi das Möbiusband der Psycholgie 😉
@onebbo (und ein bisschen auch @werner): Woher hatte ich diesen Tipp mit 10? Diese Forderung war im Sumpf wirklcih harte Arbeit: Ich saß anfangs vor dem leeren Blatt. Bis 3. kam ikch. Und dann kam ich auf Dinge, die ich vielleicht sonst gar nicht so beachtet hätte. Ich gebe zu, ich habe dann auch manchmal getrickst, und dann statt etwa "Butterbrot" 3 Dinge geschrieben, "Butter", "Brot", "Belag", und schlimmstenfalls "Teller" und "Messer".
Vilelicht war das auch im Sinne des Erfinders, denn so kommst du leicht auf 30, … der Archtitekt, der das Haus entworfen hat, usw. es schult alsio zunächst den Blick auf Klenigkeiten. Schon fastd em Sumpf entkommen, genügte mir dann der Blick auf dei Oberbegriffe.
@werner (und ein bisschen auch @ionebbo): In unseren hektischen Zeiten würde ich mitunter die Bohnen vergessen. Dann lieber ein Tagesrückblick. Und dann noch Kieselsteine UND Bohnen? Dann mahce ich mir lieber eine Liste, damit ich weiß, WAS es denn nun war.
Aber Geschmäcker sind verschieden. Für die einen eine Liste mit 3 Punkten, für die anderen Erbsen zählen. (Und für die meisten meiner Tage weder das eine noch das andere.)
24. 1. 2009 um 14:31 |
@Jörg: Mir ging’s weniger um die wirklichen Kieselsteinchen, wäre mir auch zu lästig, wo ich doch das Handy in der Jackentasche habe 🙂 Ich finde es halt wichtig, nicht immer nur stur das Positive zu suchen, sondern lieber realistisch das Gute gegen das Schlechte abzuwägen. Mir würde es abends ein besseres Gefühl geben, wenn auf meiner Liste 5 echte gute Punkte und nur 2 echte schlechte Punkte stehen, als künstlich aus den 5 guten dann 10 zu basteln – was die schlechten Punkte ja nicht wirklich beseitigt.
24. 1. 2009 um 15:37 |
Ja, leuchtet mir ein. Im Beitrag war das eher eine assoziative Empfehlung als ein einzigartiger Tipp: So gesehen, lohnt sich auch das Kommentare lesen, denn hier differenziert es sich. Das positvie Denken stößt für mich an seine Grenzen, wenn ich mir was in meine Tasche lüge (egal, ob die leer oder mit Steinchen gefüllt ist …). Für mich sieht JETZT die jeweilige Tagesbilanz auch so aus, wie du sie beschreibst.
24. 1. 2009 um 15:51 |
@jörg und onebbo: ich glaube dennoch, dass es menschen gibt, die können das gar nciht wahrnhemen. denen fällt nicht mal butter und brot ein, weil sie sagen: ja, aber die butter war schon ein bisschen ranzig, das brot schon ein bisschen alt. und die das bohnenmäßige gar nicht wahrnehmen würden.
@jörg: der watzlawick hat ja nur das gesagt, auf das wir auch schon gekommen sind. ist mir in dem moment nur eingefallen. sorry. aber auch nervige typen können ja auch mal schlaue sachen sagen… s. wolf schneider. wahrscheinlich war er auch glücklich…
24. 1. 2009 um 15:59 |
@merle & jörg: Klar, die gibt’s auch, die ganz Negativen. Es gibt aber auch die ganz Positiven, die alles mit süßer Soße überziehen, was passiert oder passieren wird. Mich nervt manchmal so eine Anhäufung, räusper, von Gutmenschen wie hier (mich eingeschlossen), die in selbstverliebter Bescheidenheit erkennen, was die anderen alles falsch machen, derweil wir natürlich in der rechten Demut und mit dem korrekten positiven Blick forsch durchs Leben schreiten 😉
24. 1. 2009 um 16:33 |
@onebbo: ich bin kein gutmensch. selbstverliebt und bescheiden, demütig und korrekt schon, aber ein gutmensch ist für mich was anderes. das ist einer, der immer gut tut, aber hinterher doch seinen vorteil daraus zieht.
ja und sie übertrieben positiven können auch nerven. ich sage nur dale carnegie. aber es ging ja um die frage wie dankbarkeit oder glück entstehen. und da bleibe ich auch bei meiner meinung, dass sie in einem selbst entstehen (hört sich esoterischer an, als es sein soll) und dass jeder seinen beitrag dazu leisten kann. selbstverständlich gibt es lebensumstände, für die jemand nichts kann oder so und da darf man auch ruhig mal jammern oder meckern… das gehört sogar dazu. und dann gibt es auch solche umstände, wo man es eben nicht schafft, mit (sorry) ein bisschen schreiben wieder rauszukommen. wo einem die ganze butterbrotsache nichtig scheint gegen das, was man an unglück hat. wenn einem von meinen kindern etwas passieren würde, dann würde ich wahrscheinlich nciht „butter“ und „brot“ aufschreiben können…
wahrscheinlich ist es so: wenn man sein ganzes leben/lebensglück von einem mann abhängig gemacht hat und der dann nicht mehr da ist, bricht das ganze konzept zusammen. wenn man 90 ist und ein erfülltes leben hatte, dann macht es einem auch nicht so viel aus, dass man die letzten tage seines lebens mal im krankenhaus liegen muss (sonst bräuchte man sie frage, wie es geht, ja auch gar nciht erst zu stellen, wenn nicht auch „gut“ die antwort sein kann). dennoch muss man sagen, dass es leute gibt, die selbst unter widrigen umständen ihre glücksmomente suchen und finden können und welche, die das unter noch so positiven umständen nicht können. deswegen meine ich, hat das auch etwas mit lernen zu tun.
was ich auch denke, und da ist dann vielleicht eine verbindung dazu onebbo, was du mit den ganz positiven und den ganz negativen meinst: es gibt auch so etwas wie eine allgemeine vorstellung von dem, was sozial angemessen ist. das habe ich mal in einem bich zu „interaktionen mit sterbenden“ gelesen (von glaser und strauss): eine alte dame, die zufrieden und vor allem leise in ihrem krankenhausbett dahinsiecht ist viel leichter zu akzeptieren als eine, die sich gegen ihr schicksal und den nahenden tod auflehnt. und genauso gibt es vorstellungen davon, wie man insgesamt mit seinem schicksal umzugehen hat. und wie wir mit solchen leuten umgehen, die immer mit ihrem schicksal hadern, bestärkt sie dann vielleicht auch, in ihrer negativspirale zu bleiben.
24. 1. 2009 um 16:47 |
@merle: Nun, ich bin weder bescheiden noch demütig. Daher ist es vermutlich auch etwas von dem, was du mit den allgemeinen Vorstellungen beschreibst, was bei mir den Stachel juckt. Weil uns dann wieder dieses Bildchen vorgehalten wird – so sollen wir sein, friedlich, und glücklich mit dem, was wir haben (und nicht den Bankern, die erst unser Geld verprassen, dann noch neiden, dass sie mit unserem Geld wieder aufgepäppelt werden). Auch ist es ja irgendwo interessant, dass beide Beispiele Frauen sind. Und auch in Werners Indianer-Beispiel ist es eine weise Frau….
24. 1. 2009 um 17:51 |
@onebbo: okay, das mit dem bescheiden und demütig überdenke ich auch noch mal 😉 ich glaube aber auch nciht, dass jörg gemeint hat, man soll zufrieden lächelnd alle ungerechtigkeiten akzeptieren. max o. bruker hat mal gesagt: wenn du mit etwas unzufrieden bist, dann musst du es ändern oder es dir so einrichten, dass du damit leben kannst (oder so ähnlich). das ist etwas, was einem viel jammer erspart. trotzdem muss man manchmal auch erst mal jammern oder meckern („meckern ist wichtig, nett sein kann jeder!“), um dann auch etwas am eigenen schicksal drehen zu können.
24. 1. 2009 um 18:19 |
@merle: Nee, das Jörg das so gemeint hat, glaube ich sicher auch nicht. Eher: Mach das beste aus deiner Situation und klage nicht, wenn dich das nicht weiter bringt. Oder so ähnlich 😉
24. 1. 2009 um 19:18 |
@onebbo: Da der Dialog so gut funktioniert, bin ich jetzt richtg schockiert, dass ich plötzlich genannt werde. Mir geht es um die Grundhaltung zum Leben. Dankbarkeit ist für mich die bessere Möglichkeit. Mit der negativen sicht gehtes einem selten besser. Lässt sich das immer durchhalten? wohl nicht, aber es lässt sich, mit emeinem bescheidenen Verusch „aus dem Sumpf“ versuchen.
@Merle: Die fast 90-jährige hat etwa die 93 oder 94 erreicht. Und war weiterhin so drauf. Ein bewegtes Leben, aus einfachen Verhältnissen, nie verheratet, keine Kinder. Leicht gehandicapt schon vor dem Krankenhausaufenthalt, weil ihr ein Auto über die Füße gefahren ist.
Von „bescheiden“ war die Rede. Ich bin es auch: indem ich gar nicht versuche, zu allen weiteren Aspekten etwas zu sagen… 🙂
24. 1. 2009 um 21:17 |
Hallo, danke für den vielsagender Text über die zwei so verschiedenen Frauen. Ich frage mich, nach dem, was ich hier in den Kommentaren lese, ob ich die richtige Lebensstragtegie habe. Glücklich bin ich nicht immer, aber oft froh und dankbar bezogen auf Gesundheit, Ehe, Liebe, Frieden, Bücher, Spaß, Freunde, Musik, Sport, Bloggen, Kleider, Schuhe, Kommentare im Blog, Arbeit, Kinder, Essen, u.s.w. Ich speichere damit viel Kraft für schlechte Tage und notwendigerweise auszufechtende Lebenskämpfe. Aber das hat nicht jeder automatisch in sich. Ich kenne Leute, die notorisch unzufrieden sind, die schnell aggressiv und ungerecht werden, obwohl es ihnen an nichts fehlt. Die Frage ist, was sie dazu gemacht hat, und ob es ihnen damit im Leben schlechter ergeht, als mir. Ach ja, ich frage mich auch, ob sie die erfolgreicheren Kämpfer wären in kritischen Lebenslagen.
24. 1. 2009 um 21:24 |
Liebe Monalisa,
bei aller Qualität der Diskussion in den Kommentaren, es ist wirklich ab und an etwas theoretisch. Die Aussage, du würdest Kraft speichern usw., finde ich sehr schön! Der Rest, sag ich mal vergröbernd-vereinfacht, ergibt sich.
Mir belibt die Frage, wie es zu so einer dakbarkeit im Leben kommt. Na ja, und Lebensstrategien überdenken kann ab und zu ganz gut sein.
Und: wonach bemisst sich Erfolg? wonach bemisst DU ihn?
Frohes Nachdenken!
Jörg
25. 1. 2009 um 09:19 |
wieso theoretisch? Bei Monalisa steht doch gar nix von theoretisch
25. 1. 2009 um 18:09 |
@ mialieh:was aus einem Versprecher/Versteher alles werden kann, 😛
Lieber Jörg,
Ich erlebe im Altenheim oft, dass manche Menschen ganz zufrieden sind und sagen, dass doch Jammern nicht hilft. Eine sagte immer :Jeder hat was….. das stimmt. Dort kann man sich ansehen, wie es ist, wenn man wie die erste oder die zweite Person ist.
Meine Mama war ihr ganzes Leben unzufrieden und pessimistisch, jetzt ist sie zufrieden, freut sich , winkt mir und alle sagen ,dass sie gut aussieht, vor zwei Jahren wäre sie beinahe an zwei aufeinanderfolgenden Lungenembolien gestorben. Wir besuchen sie jeden Tag, gehen mit ihr spazieren im Rollstuhl, sie wird gut betreut…
Ich bin dankbar dafür und glücklich.
Erika:-P
25. 1. 2009 um 18:27 |
@mialieh: Natürlich nicht bei Monalisa – aber bei mir. Das liegt an meiner interpretatorischen Freiheit. („Im Auslegen seid frisch und munter, legt ihr’s nicht aus, so legt was unter“, von Goethe [wirklich].)
25. 1. 2009 um 19:03 |
Wobei die Hermeneutik als Auslegekunst strikt von der Auslegeware zu trennen sei (das eine tut man, das andere tut man unterlegen) – frei nach Goethe… aber uuuups … vielleicht doch wieder zu theoretisch? Was ist dann nicht theoretisch? Und war nicht schon deine Frage theoretisch: Wie lässt sich ein dankbares Leben gewinnen? Das ist eine Frage, die doch mehr die allgemeinen Prinzipien erfragt als die alltäglichen Praktiken. Dann müsstest du fragen: Wie erlebt ihr Dankbarkeit und Glück? Und dann kann jede von uns mal in sich gehen und nachdenken.
Mia L., der Spitzklicker
25. 1. 2009 um 20:21 |
Mialieh, wer Haare spalten will, braucht scharfe Messer! Denn sieh selbst, hier wird kommentiert, ganz ohne Aufforderung. Und wo ich dazu auffordere, will niemand was reinsetzen… 😦
Na ja, ganz so schlimm ist nicht…
25. 1. 2009 um 22:04 |
was haare spalten??? Niemand will Spliss! 🙂 Weißt du wie das aussieht? Und das, wo ich morgen einen Vortrag halten muss. Nee. Meine Messer bleiben in Bezug auf meine Haare schön in der Schublade.
Und dafür sind deine Beiträge zu gut kommentiert, als dass du jetzt unglücklich tun müsstest… 🙂
25. 1. 2009 um 22:10 |
Ja, ich mein ja nur … „Lerne klagen, ohne zu leiden“ War das nicht auch von Ka Pu Ze? Ne, aber passt hier.
26. 1. 2009 um 22:21 |
Lieber Jörg,
ja, es stimmt, bloggen hilft. Ich habe auch in diesem halben Jahr, seit ich angefangen habe zu bloggen, viel über mich und mein Leben gelernt und erfahren, vieles ist mir bewusst geworden, und ich habe mir angewöhnt, über die Dinge, die mich bewegen, einfach zu schreiben. Dadurch erlebe ich vieles bewusster. Und da es vor allem schöne Dinge sind, die ich erlebe (vor allem mit meiner Familie), fasse ich nun auch meine Dankbarkeit viel häufiger in Worte, nicht nur im Blog, sondern auch gegenüber meinen Mitmenschen oder auch im Gebet. Es gibt so vieles, für das ich dankbar sein kann!
Herr Sichtfeld und ich sagen uns abends immer gegenseitig den Höhepunkt und den Tiefpunkt des vergangenen Tages, schon seit wir uns kennen. Auch das lässt einen vieles bewusster erleben.
Deine zweite Begegnung erinnert mich sehr an meine fast 95jährige Großmutter. Auch sie ist ein Vorbild an Dankbarkeit, obwohl sie aufgrund eines Jahrzehnte zurückliegenden Unfalls immer starke Schmerzen hat. Aber sie wohnt alleine und kommt gut zurecht und ist für das, was sie hat, immer sehr dankbar und sagt das auch. Von ihr möchte ich mir gerne „eine Scheibe abschneiden“ für die Zeit, wenn ich selber alt bin!
Liebe Grüße,
Mareike
27. 1. 2009 um 07:29 |
Liebe Mareike,
wer erst mal 90 ist, ist fast immer ein Vorbild. (Ausnahme ist, wenn es im Kopf nicht stimmt,) Schön, dass du so eine Oma hat!
Dasss mit den „Tiefpunkten hat auch was. Der Mensch reift nicht nur an den schönen Dingen. Auch die Niederlagen wollen verarbeitet sein.
Dann noch einn schönen erfüllten Tag! Herzlich, Jörg