Nach dem letzten Kommetar von ig:
…. Allerdings musste ich neulich mal rechts ranfahren und kräftig schluchzen als ich Passagen aus der H-MOLL Messe von JSB im Auto hörte. Sie rührt mich jedesmal. …
Ich bekenne mich als „rührselig“. Auch mir kann es passieren, dass ich bei Musik oder einem Film feuchte Augen kriege.
Ich kann auch mittlerweile verstehen, dass man alten Menschen verstärkt solche Anwandlungen zuordnet. Ich meine auch von mir, dass ich mit 20 oder 30 nicht solche Gefühle hatte.
Es ist gut, wenn heutzutage Tränen nicht mehr als anstößig gelten. Gefühle haben ihren Wert. Der Kopf bleibt oft genug misstrauisch, was auch nicht schlecht ist. Selbstkritisch und emotional, eine nötige, sinnnvolle, gute Mischung?
4. 11. 2008 um 15:57 |
Absolut! Tränen sollen nicht anstößig sein, sondern vielmehr im nächsten Schritt – nach dem Abtrocknen – zu gutem Handeln aktiv anstoßen. Vielleicht kann dieses salzige Sekret ja unser Beitrag zum Salz der Erde werden. Salz, das in unseren Wunden brennt.
Und „rührselig“ soll nicht heißen, im sentimentalen Selbstmitleid und dem Bewusstsein der eigenen Endlichkeit zu verharren, sondern SICH zu rühren, sich anrühren lassen von der schreienden Ungerechtigkeit der Welt, von den vielen Missständen, die uns tagtäglich aus den Medien heraus anschreien. Vielleicht müssen wir erst zu einem reiferen, gesetzten Alter heranreifen, um diese Art von Rührung in uns selber zuzulassen. Als wir „jung und dynamisch“ waren, war es nicht cool, aber jetzt sind wir abgeklärter und kriegen (noch) den Hintern hoch, um es ganz plastisch mit Körperteilen auszudrücken, und nicht zu allegorisch zu sein.
Wir dürfen nicht abstumpfen und all diese schrecklichen Wahrheiten verdrängen und zur Spaßgesellschaft verkommen. Nein, Tränen sind gut! Vielleicht kommt der „god is speaking,“ so bei uns an und bleibt kein Gedankenstrich.
3. 2. 2009 um 19:57 |
Ja ig
„Man sieht alles viel besser mit Augen die geweint haben.“
3. 2. 2009 um 19:58 |
„Man weint nur mit dem Herzen gut“? Als Variante zu Saint Exu…
3. 11. 2012 um 05:27 |
[…] Für die Alten was Altes: Lässt du dich leichter zu Tränen rühren als früher? […]
3. 11. 2012 um 12:29 |
Tränen sind Perlen der Seele…………..
oder mit Psalm 126 :
„die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten „
3. 11. 2012 um 15:54 |
Spüli der Seele, sagte Fritz Roth, der Bestatter…
29. 1. 2015 um 06:46 |
… wenn man also viel weint, benötigt die Seele eine Grundreinigung? Erfindet sich die Seele neu? Spült das Unschöne weg und ist dann ein unbeschriebenes Seelenblatt?
Ich weiß nicht, ob das eine Frage des Alters ist. Ich hatte immer gehofft, dass die Weisheit des Alters hilft, weniger zu weinen.
Herzliche Grüße!
29. 1. 2015 um 11:06 |
Ich hoffe, die Weisheit des Alters hilft,
anders zu weinen. Die eigene Rührung zu bejahen.
Spüli macht auch kein neues Geschirr. Macht einfach nur sauber. Vielleicht entdeckt man die Macken sogar deutlicher…
29. 1. 2015 um 19:33 |
sehr interessant ist es zurückzulesen 😉
29. 1. 2015 um 20:08 |
Deswegen habe ich es ja verlinkt. 🙂
29. 1. 2015 um 22:28 |
Danke für die schöne Erinnerung!
ig…
29. 1. 2015 um 22:44 |
Ja… gerne. 🙂